Finanz-Razzia im Nitsch-Schloss
PRINZENDORF (up). PRINZENDORF. Der Künstler Hermann Nitsch und seine Frau Rita waren gerade in Frankfurt, als sie die Nachricht über die Steuerfahndung im Prinzendorfer Schloss erhielten. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg hatte die Hausdurchsuchung beauftragt.
Eine Anzeige des durch die Aufdeckung der Lucona-Affäre bekannt gewordenen Detektivs Dietmar Guggenbichler hatte den Ausschlag für die Razzia gegeben. Ausgerechnet jener Detektiv, der von den Nitschs beauftragt worden war, den Einbruch im Schloss aufzuklären, der vor einem Jahr stattgefunden hatte.
Schwarzgeld-Vorwurf
Damals hatte Nitsch bei der Polizei angegeben, aus dem Tresor im Schloss wären 400.000 Euro in bar plus Schmuck im Wert von 100.000 Euro gestohlen worden.
Laut Guggenbichler soll tatsächlich viel mehr Geld im Tresor gewesen sein: "Mir hat Rita Nitsch gesagt, dass es 1,3 Millionen Euro Bargeld waren. Die 800.000 Euro Differenz wären Schwarzgeld. Diese Aussage kann ich auch beweisen, ich habe alles aufgezeichnet."
Der Auslöser für Guggenbichlers Entscheidung, seine Auftraggeberin bei der Finanz anzuzeigen, waren laut Guggenbichler Vertragsverstöße. "Ich habe falsche Angaben erhalten und sie schuldet mir noch 13.000 Euro." Außerdem führten alle Spuren der zweiseitigen Liste an Verdächtigen, die er von Rita Nitsch bekommen hatte, ins Leere.
Rita Nitsch weist sämtliche Vorwürfe des Detektivs zurück.
Derzeit prüft die Finanzpolizei, für die Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
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