Grabenkämpfe um Gemeindeäcker
- Das Corpus Delicti: dieses Feld wurde bis vor kurzem noch von Herta Riemer bewirtschaftet.
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
GLINZENDORF. Herta Riemer ist verärgert. Sie hatte vor, ihren Gemeindeacker nächstes Jahr, wenn sie in Pension geht, zurückzugeben. Danach sollte er ausgeschrieben werden. Alle Glinzendorfer Landwirte hätten dann die Möglichkeit, sich darum zu bewerben. Die Entscheidung fällt im Gemeinderat. So, wie es bis jetzt immer war.
Jungbauern bevorzugt
Vor zwei Jahren einigten sich die Glinzendorfer Bauern auf Vergaberichtlinien für Gemeinde-äcker. Junge Bauern und kleinere Betriebe sollten bevorzugt werden, vor großen Firmen und bereits pensionierten Landwirten. Genau das Gegenteil ist jetzt passiert, da das Feld an einen der größten Betriebe des Ortes ging.
"Ich hatte immer vier Hektar Gemeindegrund gepachtet und jetzt habe ich wieder vier", versteht besagter Pächter Hermann Raidl die Aufregung nicht. Familie Riemer pachte ohnehin rund 19 Prozent der rund 65 Hektar Gemeindeflächen.
Auf Wunsch der Bauern
"Die Pachtverträge sind 2013 ausgelaufen und auf Wunsch der Landwirte noch um ein Jahr verlängert worden", wehrt sich Bürgermeister Andreas Iser gegen den Vorwurf, es hätte keine Ausschreibung gegeben. 2014 seien alle Flächen neu vergeben worden. "Es war der Wunsch der Bauern, möglichst wenig zu verändern", verteidigt er den Entschluss des Gemeinderats. Und so gab es nur eine Änderung, eben jene, die die Familie Riemer betrifft.
Karina Seidl
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