Hallo, hier spricht die Polizei
Gespart wird auch bei der Polizei. Ein Schritt: Anrufe von den Ordnungshütern kommen am Handy nur mehr „anonym“ an. Aus Kostengründen.
BEZIRK/NÖ. Bis vor kurzem leuchtete noch die 059-133 und die Durchwahl der jeweiligen Polizeiinspektion am Telefondisplay auf, wenn die Polizei Sie anrief. Man wusste also, die Polizei hat Ihnen etwas mitzuteilen.
Anonyme Anrufe
Wenn die Polizei nun einen Bürger auf dessen Mobiltelefon anruft, ist sie nur noch ein „anonymer Anrufer“. Nun gibt es allerdings Leute, die bei anonymen Anrufern aus Prinzip nicht abheben. Damit wird es für die Polizeibeamten natürlich weitaus schwieriger, mit der Bevölkerung telefonisch in Kontakt zu treten. Hausbesuche werden womöglich zur Regel werden, wenn sich über den „heißen Draht“ nichts ausrichten lässt. Ein Problem, das laut Bezirkspolizeikommandant Oberst Heinz Kirchner seines Wissens nach (vorerst noch) nicht aufgetreten ist.
Nachricht auf der Mailbox
Dafür weiß der Polizeichef allerdings, dass seine Kollegen „behindert“ werden: „Wenn ein Beamter am Diensthandy von einer Polizeiinspektion angerufen wird, und nicht sieht, wo er zurückrufen soll“, erklärt Kirchner eine unliebsame Nebenerscheinung der Rufnummern-Unterdrückung.
Doch im Grunde ist das Problem laut Kirchner einfach zu lösen: „Wenn jemand nicht abhebt, sprechen wir auf die Mailbox, wie es jeder seriöse Anrufer machen sollte.“
Festnetzkosten
Die Anonymität der Polizeirufnummer hat Kostengründe: Es sind hohe Festnetzkosten angefallen. Und man spricht hier nicht von ein paar Hundert Euro. Generalmajor Franz Popp von Landespolizeikommando präzisiert: „Die Ursache des Unterdrückens der Rufnummern ist, dass zur Kostenersparnis Anrufe zu Mobiltelefonen über spezielle Anschlüsse (Booster) des jeweiligen Betreibers geroutet werden und somit nur netzinterne Kosten anfallen.“
Ministerium auf Lösungssuche
Laut Popp sei sich das Bundesministerium für Inneres der Problematik der unterdrückten Nummern bewusst: „Und bestrebt technisch mögliche, sinnvolle Lösungen zu finden.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.