Interview mit einem First Responder in Leopoldsdorf
LEOPOLDSDORF. Herr Froschauer wohnt seit Dezember 2013 mit seiner Familie in Leopoldsdorf und ist „First Responder“. Was ein „First Responder“ ist, lesen Sie im nachstehenden Interview.
Was kann man sich unter einem "First Responder" vorstellen?
First Responder sind Personen aus dem Rettungsdienst. Sie werden bei notarztpflichtigen Einsätzen, wie Reanimationen, Bewusstlosigkeit oder anderen lebensbedrohlichen Einsätzen, alarmiert. Da dies auf ehrenamtlicher Basis beruht, fahren First Responder mit deren privaten Fahrzeugen auf eigene Kosten zu den Einsätzen.
Welche Aufgaben werden von Ihnen übernommen?
Von mir wird die erste qualifizierte, medizinische Hilfsleistung am Notfallort unternommen, bis der Notarzt und/oder Rettungspersonal eintrifft - dem sogenannten therapiefreien Intervall. Durch die Lageerkundung am Notfallort kann bereits vorab der Leitstelle und den anrückenden Rettungskräften ein Lagebericht abgegeben werden. Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte, werden diese weiterhin - wenn erwünscht - durch mich unterstützt.
Welche Ausbildung muss ein "First Responder" haben?
Ein Rettungsdienstlicher First Responder muss mindestens die Ausbildung zum Rettungssanitäter haben. Diese Ausbildung umfasst 100 Stunden Theorie und 160 Stunden Praxis. Damit die Berechtigung aufrecht erhalten bleibt, müssen regelmäßig alle Ausbildungen und Fortbildungen positiv absolviert werden.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen und wie werden Sie verständigt?
Die Zusammenarbeit mit jedem der einzelnen Blaulichtorganisationen – wie Feuerwehr, Polizei und Rettung – verlief bei jedem Einsatz optimal und im Sinne des Patienten. Es ist schön zu sehen, dass meine Tätigkeit als First Responder bei den jeweiligen Blaulichtorganisationen respektiert wurde und die einsatzfunktionelle Arbeit im Einsatz auf kollegialer Basis verlief.
Die Alarmierung zum Notfallort erfolgt über mein Handy.
Wie sind Sie zu der Freiwilligentätigkeit "First Responder" gekommen?
Da ich bereits seit 9 Jahren, sowohl beruflich als auch ehrenamtlich, im Rettungswesen tätig bin, war für mich bereits vor der Meldung in Leopoldsdorf klar, dass ich als „First Responder“ in „meinem“ Ort zuständig sein möchte. Als wir dann nach Leopoldsdorf gezogen sind, habe ich mich folglich mit der Bezirksstelle des Roten Kreuzes in Groß Enzersdorf in Verbindung gesetzt und bin seither offiziell First Responder in Leopoldsdorf im Marchfelde.
Seit wann sind Sie schon in Leopoldsdorf "First Responder"?
Ich bin seit Dezember 2013 First Responder in Leopoldsdorf.
Wie groß ist Ihr Einsatzgebiet?
Mein Einsatzgebiet erstreckt sich vorrangig über Leopoldsdorf und die angrenzenden Ortschaften.
Gibt es in Leopoldsdorf mehrere "First Responder"?
Nein, gibt es nicht. Ich bin der einzige Rettungsdienstliche First Responder in der Ortschaft Leopoldsdorf im Marchfelde.
Ich danke Ihnen für diese sehr wichtige und manchmal lebensrettende „Freiwilligentätigkeit“. Ich wünsche Ihnen weiterhin so viel Engagement und möglichst wenig Einsätze.
Das Interview wurde von Bürgermeister Thomas Nentwich geführt.
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