Ab-Hof Verkauf und Weinboxen
Jedem Ort sein 24-Stunden Shop
58 Ab-Hof-Geschäfte und Weinboxen bieten im Bezirk die Möglichkeit, rund um die Uhr einzukaufen.
BEZIRK. Egal ob die Freunde überraschend vor der Tür stehen, die Partygäste um zehn Uhr abends bereits sämtliche Weinvorräte leergetrunken haben oder die Suche nach dem Mitternachtssnack vor leerem Kühlschrank endet - niemand muss mehr des Nächtens hungern. Rund-um-die-Uhr-Versorgung sei Dank.
Seit dem Lockdown ist die Zahl der 24-Stunden Shops rasant gestiegen, zwei Modelle sind im Bezirk beliebt. Die einfachste Variante sind öffentlich zugängliche Boxen, die in erster Linie von Winzern mit ihren Produkten befüllt werden. Der Zistersdorfer Winzer Werner Zirnsack informiert dazu: "Mit dem System haben die Weinbauern sehr gute Erfahrungen gemacht, sie erreichen damit ein neues Publikum. Man kann im Vorbeifahren jederzeit kurz stehen bleiben und ein zwei Flaschen Wein, Sturm oder Most mitnehmen."
Auch in Sachen Ab-Hof-Verkauf hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. Die Zahl der 24-Stunden-Shops der Landwirte steigt, hier gibt es oft ein buntes Sortiment an regionalen Produkten. "Ich liebe das Einkaufen im Ab-Hof-Geschäft, denn die Standardprodukte sind verlässlich vorhanden, aber darüber hinaus gibt es immer wieder Neuigkeiten und von verschiedenen Produzenten. Da gibt es immer etwas zum Ausprobieren", sagt eine Velm-Götzendorferin. Allein in dieser Ortschaft stehen vier 24-Stunden-Ab-Hof-Geschäfte offen.
Kundennähe
In Lassee eröffnete vor einem Jahr das GenussKistl. Barbara Schmidt und ihr Lebensgefährte Robert Kurka erfüllten sich damit einen Lebenstraum. "Ich hatte die Idee eines Selbstbedienungsmarktes schon seit einiger Zeit, dass er während der Pandemie eröffnet wurde, ist Zufall", meint der Landwirt. Er verkauft seine eigenen Produkte ebenso wie jene anderer Landwirte aus dem Marchfeld und aus der Steiermark. "Barbara ist Steirerin, deshalb haben wir gute Kontakte zu steirischen Produzenten", sagt Kurka. 900 Produkte gibt's im 24-Stunden-GenussKistl, 80 Prozent davon bio. Die Nachfrage sei gut, obwohl die Begeisterung für Regionalität, wie sie während des Lockdowns spürbar war, nachgelassen habe. Dennoch profitiere man von der Nähe zur Bevölkerung - auch in Sachen Sicherheit. "Was Diebstahl anbelangt, ist der Schaden relativ gering", teilt Kurka mit. Das Geschäft ist mit einer Videokamera versehen, etwaige - meist jugendliche - Täter könne man relativ leicht aufspüren und dann auch gleich aufklären. "Wir haben sozusagen auch Erziehungsarbeit geleistet."
Markus Wegerth hab diesbezüglich weniger gute Erfahrungen gemacht. "Der Schwund durch Diebstahl ist bei uns großes Thema - trotz Videoüberwachung. Wegerth ist der Erfinder des soganannten MoSo-Marktes. Ein Selbstbedienungsshop der von Montag bis Sonntag geöffnet ist. Anders als die Landwirte muss sich Wegerth allerdings an die Gewerbeordnung halten und darf daher, trotzdem kein Personal im Geschäft ist, nicht 24-Stunden geöffnet halten. In den Bezirken Mistelbach und Gänserndorf betreibt Wegerth ingesamt acht MoSos. "Der Aufwand ist größer als so mancher Kunde denkt", sind sich Wegerth und Kurka einig, immerhin sei man verpflichtet, schön präsentierte Ware, frische Produkte und Sauberkeit rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche zu gewährleisten.
24 Stunden shoppen
Bad Pirawarth 1, Deutsch-Wagram 2, Gänserndorf 4, Glinzendorf 1, Groß-Enzersdorf 5, Hauskirchen 3, Hohenau 1, Jedenspeigen 7, Lassee 1, Leopoldsdorf 2, Mannsdorf 1, Neusiedl 4, Obersiebenbrunn 1, Prottes 3, Raasdorf 1, Ringelsdorf-Niederabsdorf 2, Spannberg 1, Sulz 6, Velm-Götzendorf 4, Weiden 2, Weikendorf 4, Zistersdorf 2.
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