Kanutour auf steinigem Pfad

Die Kanufahrten an der March erfreuen sich größter Beliebtheit, leider fehlt es an der Infrastruktur. Kanuanbieter und Behörde sind sich uneins.
BEZIRK. „Es ist schade, dass es an der gesamten March keine Anlegestege, nur Steine und Steilhänge gibt. Für den Tourismus wird viel zu wenig gemacht“, bedauert ein Deutsch-Wagramer, der schon mehrmals per Kanu von Dürnkrut nach Angern unterwegs war.
Einer der beiden Kanutour-Anbieter, Kanu-Ferl, kennt das Problem: „Ich habe in Dürnkrut einen Anlegesteg errichtet wollen, das wurde aber von der via donau abgelehnt.“ Als Alternative soll nun, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern, eine schwimmende Plastikplattform dienen. Im Bereich zwischen Hohenau und Marchegg gibt es bei den Pegelhäusern vier Stiegen zur March. Diese werden für die tägliche Ablesung des Wasserstandes von via donau benötigt.

Stiegen werden beschädigt
Von Seiten der via donau spielt man den Ball zurück: „Derzeit gibt es keine Vereinbarung zur Nutzung der Pegelstiegen. Uns ist jedoch bekannt, dass diese Pegelstiegen auch von lokalen Kanubetreibern und deren Kunden genutzt werden. Leider kommt es hier immer wieder zu Beschädigungen, wodurch zusätzliche Kosten für via donau entstehen“, nimmt Franz Steiner dazu Stellung. Außerdem würde derzeit keine schriftliche Anfrage über die Errichtung eines Steges durch die lokalen Kanubetreiber vorliegen. Von einem derartigen Projekt wisse man nichts, habe daher auch niemals eine Ablehnung erteilt.

Offizielle Projekteinreichung
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass die Kanubetreiber oder die Gemeinden eigene Stege errichten und instandhalten. Dazu müsste ein Projekt eingereicht werden. Notwendig wären dann ein Vertrag über die Benutzung des Grundstücks für den Steg sowie die Zufahrt inkl. Parkmöglichkeit. Für die Bewilligung ist der Bürgermeister der jeweiligen Gemeinde und die Wasserrechtsbehörde zuständig. Auch von Auflagen wie einem Benützungsverbot in den Monaten Jänner bis Mai müsste man ausgehen. Ulrike Potmesil