Datenschutz-Causa
Mahnwelle gebremst - Hohenruppersdorfer Unternehmen bietet Unterstützung

- Über Google Fonts können IP-Adressen in die USA übermittelt werden.
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50.000 Mahnschreiben mit der Aufforderung 190 Euro zu zahlen: Webseiten-Betreiber in ganz Österreich hatten Im Juli und August Tausende E-Mails eines Anwalts aus dem Bezirk Gänserndorf erhalten, weil sie auf ihren Webseiten die Datenschutz-Richtlinien missachtet hätten. Viele von ihnen melden sich bei der Wirtschaftskammer und auf anderen Portalen, auf denen Informationen gegeben werden. Unter anderem auf abmahnung.wtf.
BEZIRK GÄNSERNDORF/ÖSTERREICH. Die Schreiben wurden mittlerweile eingestellt. In den vergangenen Tagen haben sich keine weiteren betroffenen Unternehmer bei der Wirtschaftskammer gemeldet, teilt Geschäftsstellenleiter Philipp Teufl mit: "Wir haben zudem per Newsletter und auf der Homepage Informationen für die optimale Vorgehensweise, falls man als Webseitenbetreiber eine Mahnung bekommt, gegeben." Zwar hatte besagter Anwalt Marcus H. auf seiner eigenen Homepage Klagsschreiben veröffentlicht - seine Mandantin wolle den Abgemahnten damit zeigen, dass man es ernst meine -, bei der Wirtschaftskammer Gänserndorf hat sich bisher aber kein Unternehmer gemeldet, der bereits geklagt worden wäre.
Bitte um Fristerstreckung
Karin Hohenwarter, Immobilienmaklerin aus Gablitz, gehört zu jenen, die im August ein Mahnschreiben erhielten. "Ich bin aus allen Wolken gefallen, habe sofort meinen IT-Administrator verständigt. Der hat entsprechende Ergänzungen auf meiner Webseite vorgenommen." Zur Sicherheit schickte sie ein Ersuchen um Fristerstreckung an das Anwaltsbüro. Ob diese Maßnahme überhaupt notwendig ist, wird sich zeigen, denn derzeit beschäftigt die Causa mehrer Anwälte in Österreich, die wiederum Anzeige gegen ihren Berufskollegen eingebracht haben. Der Anwalt Peter Harlander, er erstattete bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige, geht davon aus, dass die Mandantin, deren Datenschutzrechte angeblich verletzt wurden, nicht persönlich die beanstandeten Webseiten besucht habe sondern dass diese über die Crawling-Software Scrapy automatisiert ausgelesen worden seien.
Bei der Rechtsanwaltskammer Niederösterreich hat man aufgrund der Vorgehensweise und der zahlreichen Beschwerden ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Noch ist nicht klar, wie viele Webseiten-Betreiber - von EPU über private Blogger bis große Betriebe - Mahnschreiben erhalten haben. Allein bei Heinrich Taitl, der eine Digital-Marketingagentur in Hohenruppersdorf betreibt, haben sich 2.100 gemeldet. Auf seiner Webpage abmahnung.wtf informiert er über die Causa und gibt Webseitenbetreibern Tipps.
abmahnung.wtf
Rechtsanwaltskammer informiert






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