Ostbahn
Mit 200 Stundenkilometern durchs Marchfeld
MARCHFELD. Schneller, lauter, aufwändiger. Die UVP-Unterlagen für die Bahnstrecke Stadlau-Marchegg liegt ein weiteres Mal zur öffentlichen Einsicht auf, denn statt der ursprünglich eingereichten 160 km/h werden hier an Österreichs längster schnurgerader Bahnstrecke Züge mit bis zu 200 km/h fahren .
Die Fahrgäste der Schnellzüge zwischen Wien und Bratislava sparen damit viel Zeit, die Anrainer bedeutet die Erhöhung der Geschwindigkeit auch eine mehr Lärm.
Gänserndorfs Grünen-Sprecherin Beate Kainz: "Die Lärmschutzwände müssen teilweise erhöht werden, die Bahnsteigdächer verkürzt und auch die Straßen und Brücken verbreitert. Da die ersten Straßen bereits fertig gestellt wurden, stellt sich hier die Frage, ob bereits breiter gebaut wurde als bewilligt oder ob diese Straßen nachgebessert werden müssen?"
ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif informiert: " Entlang der gesamten Strecke werden an neuralgischen Punkten die Schallschutzmaßnahmen verstärkt - also mehr oder höhere Schallschutzwände errichtet beziehungsweise Schallschutzfenster eingebaut."
Und: Die L6-Überführung wird umgeplant, alle weiteren Straßen bleiben wie geplant beziehungsweise bereits gebaut.
Bäume roden
Die Grünen kritisieren zudem die Waldwirtschaft der ÖBB. 302.000 Quadratmeter Wald müssen dem Projekt weichen, weniger als 190.000 Quadratmeter werden an anderen Orten wieder aufgeforstet. Kainz: "Üblicherweise wird mehr aufgeforstet, als gerodet wird. Es gibt sicher genug Gemeinden im Bezirk, die schadhafte Waldflächen für diese Ausgleichspflanzungen zur Verfügung stellen würden. Vielleicht gibt es sogar zusätzliche Flächen, die zur Erweiterung bestehender Wälder verwendet werden können."
Die UVP-Unterlagen liegen noch bis 23. Dezember 2020 öffentlich auf.
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