MÜHLLEITEN - Ein idyllisches Dorf und sein Schandfleck
Mühlleiten, ein idyllisches Dorf bei Gross-Enzersdorf im Bezirk Gänserndorf (NÖ).
Aber auch dieses landschaftlich sehr gepflegtes Dorf hat zum Leidwesen seiner 290 Einwohner seinen Schandfleck.
Ein Grundstück am Edelspitzweg, von seinem Eigentümer schändlich vernachlässigt, vegetiert vor sich hin und entpuppt sich bei genauer Betrachtung immer mehr als Müllhalde. Neben einem alten grün lackierten Transportcontainer der langsam von der Natur überwuchert wird findet man alte Türen, nicht mehr benötigtes Baumaterial, Terrassensteine und sonstiges Gerümpel. Ja sogar eine ausgediente Duschkabine findet hier seine hoffendlich "nicht" letzte Ruhestätte.
Das Ersuchen das Grundstück vom Unrat zu befreien hat beim Eigentümer noch keine fruchtbares Gehör gefunden. Auch Anzeigen haben den Grundbesitzer nicht überzeugen können das Grundstück, das in der Zwischenzeit ein Paradies für Ratten geworden ist zu räumen.
Eigentlich schade das man so rücksichtslos die Lebensqualität seiner Nachbarn einschränkt.
Bei Mühlleiten handelt es sich erwiesenermassen um den ältesten besiedelten Raum in der Umgebung Wiens. Die Funde von Brandgräbern südlich der Mühlleitner Strasse weisen auf 3000 Jahre zurück. Urkundlich wurde der Ort selbst allerdings erst 1265 im Rahmen eines Kaufvertrages für die Insel Kleinwerd als "zen mülliuten" (zu den Mühlleuten) erwähnt. Das Dorf war hauptsächlich von Mühlleuten bewohnt, die ihre Schiffsmühlen an der Donau betrieben. Hier war die Zwischenstation der Flößer, die auf dem Enzersdorfer Arm das Getreide heranbrachten und nach dem Mahlgang das Mehl bei Urfahr ans andere Ufer absetzten.
(ART)
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