Nachrichten aus dem Funkloch
Nicht in allen Gebieten des Bezirkes Gänserndorf sind die Segnungen der Mobilfunktechnik angekommen.
BEZIRK GÄNSERNDORF. Rund um die Uhr mit dem Handy erreichbar und stets online. Für die meisten von uns ist das selbstverständlich. Doch trotz modernster Technik gibt es auch im Bezirk Gänserndorf noch Menschen, die ohne Mobiltelefon auskommen müssen. Wir besuchten die Funklöcher im Bezirk, sprachen mit deren Bewohnern und fanden die letzten Wählscheibentelefone.
In Parbasdorf hat jeder Einwohner seine eigene Empfangsniesche im Funkloch. Während manche zum Telefonieren in den Hof gehen, stehen andere auf der Straße. Gemütlich im Wohnzimmer erreicht man im kleinen Dorf wohl niemanden.
Besonders dramatisch war die Situation für eine Dame, deren Notfallarmband nicht funktionierte. Da lag das Problem sogar am Festnetz. Bürgermeister Gregor Iser nutze den Besuch des Landeshauptmannes, um sich an oberer Stelle über den Empfangsengpass zu beschweren. "Das scheint gewirkt zu haben: Drei Tage später war die Telekom da und behob den Fehler." Mit 2016 soll es dann auch für Mobiltelefonierer besser werden: Im ersten Quartal wird ein A1-Handymast errichtet, der auch anderen Netzen offen steht.
Die Reichweite eines Handymastes beträgt im Durchschnitt einen Kilometer. In vielen Gemeinden im Bezirk sind einige Ortsteile außerhalb dieses Sendebereichs. So auch in Reyersdorf. Hier betreibt Tierarzt Johannes Stanka seine Gemeinschaftspraxis und kann ein Lied davon singen: "Wir hatten lange mit unseren Handys keinen Empfang, erst, seit wir den Betreiber wechselten, funktioniert es." Auch etliche Kunden hätten sich schon über das Funkloch beschwert, wie beispielsweise ein Hundebesitzer, dessen Tier eingeschläfert werden musste und dem es nicht einmal möglich war, seine Angehörigen zu verständigen.
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