Pendlerforum
Nordbahn: Diskussion um neue Halte in Hohenau
BERNHARDSTHAL/RABENSBURG. Seit einem Jahr ist man beim Verkehrsverbund Ost Region (VOR) bemüht, die größten Hürden entlang der vernachlässigten Nordbahn zu beseitigen. Es gibt kein vorzeitiges Wenden bei Verspätungen, da diese ebenso wie Zugausfälle derzeit eher Ausnahme sind. Auch der neue Fahrplan, der mit 14. Dezember in Kraft tritt, bringt Verbesserungen wie einige beschleunigte Züge und weitere Annehmlichkeiten für die Pendler.
All das goutiert die Bürgerinitiative "Beschleunigung der Nordbahn", doch ist ein grundsätzliches Problem dadurch noch nicht behoben: Sie fordern einen gerechten Fahrplan, der sich aus einem Mix aus beschleunigten Zügen und jenen, die in jeder Station halten, zusammensetzt.
"Denn jetzt sind die Fahrzeiten sind für die Pendler aus dem Norden der Bezirke Mistelbach und Gänserndorf noch immer zu lang. Das gemeinsame Ziel heißt: Verkürzte Fahrzeiten sind ein entscheidender Überlebensfaktor für die gesamte Region", erklärt die Aktivistin Elvira Führer.
Faktor Zeit
Die Pendler wünschen sich seit langem die Wiedereinführung der Halte internationaler Züge in Hohenau. In den nächsten zehn Jahren werden die Belastungen durch den Ausbau der Nordbahn durch Schienenersatzverkehr sicher zunehmen. "Gerade in dieser Situation wären die Halte dieser Schnellzüge ein besonderer Gewinn", ist Elvira Führer überzeugt. Großes Interesse wird auch von Politikern in der Slowakei signalisiert. In Hohenau befindet sich der einzige Grenzübergang zwischen Österreich und der Slowakei nördlich der Donau.
Unbekannte Größen
Das „Pendlerforum“ bekommt Unterstützung seitens der Hohenauer Oppositionsparteien. Die Grüne Ortsparteisprecherin Elisabeth Zirnhöld meint: "Es ist entgegen der Aussage von Bürgermeister Wolfang Gaida keine signifikant zu erwartende Mehrbelastung durch den Verkehr aus der Slowakei anzunehmen. Ein erhöhtes Pendleraufkommen stärkt die Hohenauer Wirtschaft."
Gaida reagiert verwundert: "Ich bin selbstverständlich für jede Verbesserung für unsere Pendler und begrüße jedes Engagement zu diesem Thema, aber ich kann nicht die Pendler aus der Slowakei als Argument für Halte von internationalen Zügen ins Spiel bringen, ohne exakte Zahlen und Daten zu haben."
Das genannte Einzugsgebiet der Slowakei hat 50.000 Einwohner, das zukünftige Pendleraufkommen müsse laut Gaida vorab analysiert werden. "Für 20 zusätzliche Pendler aus der Slowakei haben wir in der Park&Ride-Anlage Platz, für 2.000 aber nicht." Gaida lädt zum Dialog mit den Initiatoren ein. "Ich habe duurch Zufall von einer vom Forum initiierten Umfrage unter den Bürgermeistern der slowakischen Gemeinden erfahren. Gemeinsam kommen wir sicher eher zum Ziel, als ohne Absprache mit der Gemeinde vorzupreschen", ist Gaida überzeugt.
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