Tagesklinik Gänserndorf
Patientin kritisiert MZG: "Behandlung verweigert"
Andrea Lobner und ihr Ehemann Norbert machen ihrem Ärger Luft. Sie werfen einer Ärztin des Medizinischen Zentrum Gänserndorf vor, die Behandlung verweigert zu haben. Andrea Lobner muss sich nach einer Brustkrebsbehandlung einer umfangreichen medikamentösen Nachbetreuung unterziehen, sie erhält von ihrem Hausarzt exakt alle 28 Tage Injektionen. Fällt der Termin auf einen Feiertag, erhält sie vorher das Medikament ausgehändigt, und der diensthabende Arzt im Sprengel übernimmt die Behandlung.
BEZIRK GÄNSERNDORF. "Am Pfingstmontag war die einzige diensthabende Stelle das MZG", erzählt Norbert Lobner. Doch die dortige Ärztin verwies auf eine neue Regelung, wonach sie keine mitgebrachten Medikamente verabreichen dürfe. "Auf Nachfrage meiner Frau, wohin sie sich jetzt wenden solle, wurde nur mit den Achseln gezuckt", empört sich Lobner.
Aus der Pressestelle des Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf heißt es: "Es gibt eine Anweisung des ärztlichen Direktors, keine mitgebrachten Arzneimittel zu verabreichen, die Verantwortung für die Verabreichung liegt aber beim Arzt." Allerdings räumt man ein: "Der medizinische Grund für die Verabreichung eines Arzneimittels hätte von der Ärztin im MZG mittels Befundes überprüft werden müssen." Egal, ob die Ärztin die Verantwortung für die Behandlung übernehme oder nicht, habe sie die Aufgabe, ihre Entscheidung mit der Patientin zu erörtern - was in diesem Fall leider nicht geschehen ist. "Daher wird es auch ein klärendes Gespräch des Ärztlichen Direktors mit der Ärztin geben", heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.
Übrigens: Nach langen Telefonaten und 92 Kilometern Autofahrt fanden die Lobners eine engagierte Ärztin in einem fremden Arztsprengel, die die Behandlung übernahm.
FPÖ-Landtagsabgeordneter Dieter Dorner: "Seit Jahren setze ich mich für ein vollwertiges Krankenhaus im Bezirk Gänserndorf ein. Dies ist wieder ein Beweis für die Dringlichkeit einer solchen Einrichtung."
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