Pflegeregress ist gefallen: Es wird eng mit den Heimplätze
BEZIRK. Die Bundesländer können ab Jahresbeginn 2018 nicht mehr auf das Privatvermögen von Heimbewohnern zugreifen. Bisher wurden nicht nur Pflegegeld und Pension für Pflege im Heim herangezogen, sondern auch Privatvermögen der Betroffenen. Selbst auf Schenkungen konnte noch einige Jahre zugegriffen werden. Mit der Änderung wird das Interesse an Heimplätzen stark steigen. Der Direktor des Orther Landespflegeheims, Rudolf Schön, erwartet ab Herbst "zwar keinen Ansturm, aber steigende Nachfrage." Derzeit sind die 100 Betten in Orth belegt. "Langfristig wird wohl ein Ausbau notwendig sein." In Orth finanzieren zehn Prozent der Bewohner ihren Platz zur Gänze. Entweder mit ihrer entsprechend hohen Pension oder über ihr Vermögen. "Manche Vollzahler stellen das alte System schon in Frage. Sie haben jahrelang auf ihr Haus gespart oder ein Sparbuch angelegt und andere, die nie gearbeitet oder ihr Einkommen durchgebracht haben, liegen im Bett nebenan und bekommen die gleichen Leistungen, die der Staat finanziert", erzählt Schön aus dem gelebten Alltag.
Wartelisten
Problematisch wird es aus Sicht des Heimdirektors, wenn in Zukunft einerseits Wartelisten geführt, andererseits Akutfälle aus Spitälern untergebracht werden müssen. Schön: "Viele wählen bewusst die 24-Stunden-Pflege, weil die meisten Menschen im Alter lieber in den eigenen vier Wänden bleiben. Oft aber sind Angehörige mit der Pflege zu Hause vollkommen überfordert." Ludwig Schweng, Direktor des Pflegeheimes in Zistersdorf: "Derzeit ist nicht absehbar, wie lange es dauern wird, bis die Pflegeheime wieder mehr angenommen werden. In den letzten 5 Jahren ist die 24h Stunden Pflege zu Hause sehr stark geworden. Wir haben 42 Zweibettzimmer und 42 Einzelzimmer. Die Nachfrage für Einzelzimmer steigt. Ein Umbau ist bei uns nicht möglich", so Schweng.
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