Landesschau 2022
Pläne für die March-Schifffahrt bis zum Schloss
SCHLOSSHOF/ORTH. Sagen wir es mal unseemännisch: Der Donaukapitän könnte doch eben mal rechts abbiegen und ein paar Kilometer auf der March flussaufwärts fahren. Bis Marchegg. Eine Schifffahrt wäre eine geniale Attraktion für die Landesausstellung 2022, in deren Mittelpunkt Schloss Marchegg stehen wird.
Wenn es so einfach wäre. Die Idee zur Marchschifffahrt existiert tatsächlich. "Erste Gespräche dazu haben stattgefunden, aber wenn wir bis 2022 Schiffsverkehr auf der March wollen, müssen etliche Voraussetzungen erfüllt werden. Und es müsste schnell gehandelt werden", zweifelt Kapitän Markus Haider. Der Heimathafen seines Schiffs "Carnuntum" ist Hainburg, von hier aus gehen Linienschifffahrten nach Bratislava und - wegen Corona-bedingt gesperrter Grenzen - heuer erstmals nach Orth. Außerdem ist Haider Ausbildner für das Schiffsführerpatent und bietet Charterfahrten an. Von Hochzeiten über Ausflugscharter bis zu Donaubestattung wird alles gebucht.
Neues Flachwasserschiff
Zurück zur Marchschifffahrt. Die ist nämlich mit mehreren Hürden besetzt. Von Schlosshof bis Marchegg ist der Grenzfluss zur Slowakei für die gewerbsmäßige Schifffahrt nicht befahrbar, zumal die Radbrücke bei Schlosshof den Bau eines speziellen Flachwasserschiffes notwendig machen würde. Der Aufbau der "Carnuntum" ist für die Brücke zu hoch. "Bis Schloss Hof dürfen wir fahren, allerdings ist dies auch nur bei entsprechend hohem Wasserstand möglich - und den kann man an der March nicht garantieren, da müsste man, wie in der Donau, baggern", erklärt Haider. Ein Schiff mit wenig Tiefgang wäre eine Lösung aber, "das ist eine Investition, die nur sinnvoll ist, wenn das Schiff langfristig über das Jahr der Landesausstellung hinaus genutzt werden kann", rechnet Haider aus unternehmerischer Sicht.
Der Donaukapitän möchte jedenfalls in den nächsten Tagen die March mit einer Zille befahren. Um sich selbst vom Wasser aus ein Bild von den Gegebenheiten zu machen.
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