Pröll neuer Platzhirsch
Kommenden Samstag kandidieren Sie in Wieselburg bei der Wahl zum Landesjägermeister. Gibt es Gegenkandidaten?
Pröll: „Bislang nicht. Ich trete mit einem Team fürs Präsidium an, in dem erstmals alle Viertel des Landes vertreten sein werden. Ich bin Weinviertler, Albin Haidl ist Waldviertler, Werner Spinka aus dem Industrieviertel und das Mostviertel vertritt Rupert Gruber. “
Wie viele Waidmänner und -frauen werden Sie vertreten?
„Der Landesjagdverband hat 33.000 Mitglieder. Und es werden ständig mehr. Die Jagd hat Aufwind und ist ein steigender Wirtschaftsfaktor. Ich selbst bin mit der Kultur der Jagd des Bauernstandes aufgewachsen. Ich möchte den Sinn und Zweck der breiten Bevölkerung zugänglich machen. Gerade in Zeiten, in denen die Jagd negativ in den Schlagzeilen ist.“
Derzeit liest man mehr von „Graf Lobby“ und mutmaßlicher Korruption.
„Die Menschen haben schon gejagt, da gab es keine Untersuchungsausschüsse. Derzeit wird die Jagd in der Politdebatte missbraucht. Ich erteile aber auch jenen eine Absage, die jetzt Jagdeinladungen kriminalisieren. Gesellschaft war immer ein Bestandteil der Jagd und das wird auch so bleiben.“
Sind Jäger einfach die besseren Freunde?
„Jäger haben natürlich ein gewisses Verständnis füreinander. Es gibt aber Vereine und Organisationen, die ihre gemeinsamen Interessen weit effizienter Verfolgen. Im Wald gibt es keine konspirativen Treffen, wo gemauschelt wird. Sowas wird in ganz anderen Organisationen und Vereinen besprochen.“
Wie wollen Sie diesen Imageschaden wieder wettmachen?
„Der Großteil der Jägerschaft hat ein gutes Image. Wir wollen zeigen, dass wir Partner der Natur sind und diese schützen. Einerseits den Wald, damit das natürliche Gleichgewicht in den Forsten nicht ins Wanken gerät. Andererseits gibt es null Pardon für schwarze Schafe. Man sieht das etwa bei vergifteten Seeadlern. Hier ist die Jägerschaft der stärkste Verbündete der Tierschützer. In unseren Reihen ist kein Platz für solche Praktiken. Da greifen wir beinhart durch.“
Mit Verlaub, Sie sehen weit gesünder und fitter aus, als während Ihrer Zeit als Vizekanzler. Ist Jagd gesund?
„Ich habe jetzt weit mehr Zeit für die Jagd. Ich genieße sie meist alleine, am Hochstand. Und – ja – das verleiht mir Kraft. Derzeit bin ich rund zehn mal im Jahr auf der Pirsch – aber ich will das steigern. Meine Frau sieht das natürlich etwas anders, aber da sie selbst Jägerin ist, wird sie das schon verstehen.“
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