Prozess: Gemeinderat verlor beim Mauscheln
GROSS-ENZERSDORF/KORNEUBURG (mr). Es war eine alkoholschwangere Nacht, die ein Paschinger Gemeinderat im Jänner 2016 in Gross-Enzersdorf verbrachte. Zuerst spielte man im Hause eines 61-Jährigen in Oberhausen das Kartenspiel "Mauscheln", dann wechselte man in ein Gasthaus. Grund soll unter anderem gewesen sein, dass der Herr Gemeinderat der Schwiegertochter des Hausherrn, in dessen Privathaus man Karten gespielt hatte, beim Gang aufs WC anbot, sie möge ihn doch zum "Ausbeuteln seines ...." begleiten. Der Alkohol floss in Strömen und der Herr Gemeinderat verlor ständig. Von Mitspielern borgte er sich 60.000 Euro und bestätigte die Darlehenshingaben auf der Rückseite der Speisekarte - als Sicherheit übergab er auch seinen Personalausweis. Seinen Wunsch, ihn in ein Freudenhaus zu bringen, erhörte jedoch niemand.
Nach seiner Heimreise am nächsten Tag ging er auf Tauchstation. Von Darlehensschulden wollte er nichts wissen, er marschierte zur heimatlichen Polizei und behauptete, die vier Angeklagten hätten ihn besoffen gemacht - möglichweise sogar KO-Tropfen verabreicht - und ihn abgestiert. Freispruch für das Quartett von der erhobenen Betrugsanklage mangels greifbarer Beweise.
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