Schulanfang – Hilfe, mein Kind treibt mich in den Ruin
BEZIRK (mg/up). Gestresste Eltern, um die Spongebob-Schultasche ringende Kinder und leergekaufte Schreibwarengeschäfte: Der Schulanfang wirft seine Schatten voraus. Und er belastet das Budget vieler Familien. Im Schnitt geben Niederöstereicher 783 Euro pro Schulkind und Jahr aus, AHS-Oberstufenschüler kosten ihre Eltern gar über 1.200 Euro. Vier von fünf Haushalte fühlen sich dadurch stark belastet.
Hilfe für Einkommenschwache
Die Grundausstattung für eine erste Klasse Volksschule - im Idealfall werden die Materiallisten schon Ende des Schuljahres herausgegeben - beträgt ungefähr 110 Euro. Gänserndorfs Vizebürgermeisterin Margot Linke hat selbst fünf schulpflichtige Enkelkinder und weiß, welche Ausgaben auf die Eltern am Schulanfang zukommen, jede Hilfe ist willkommen: "Zusätzlich zu den 100 Euro Schulstartgeld für jedes schulpflichtige Kind können einkommensschwache Familien um Unterstützung beim Roten Kreuz ansuchen. So wird das seit zwei Jahren für die Flüchtlingskinder organisiert, das kann jedoch jeder beantragen."
Nicole Albrecht, Mutter von drei Töchtern, zwei davon schulpflichtig, empfindet außergewöhnliche Ausgaben unter dem Jahr als belastend. Für die Projektwoche von Tochter Jennifer mussten extra eine warme Softshelljacke und wasserabweisende Wanderschuhe besorgt werden, weil das Wetter nicht mitspielte, es konnte auf Grund der Kurzfristigkeit nicht auf Sale-Angebote zurückgegriffen werden: "An und für sich kein Problem, aber wie bewerkstelligen das Familien, die weniger Haushaltsgeld zur Verfügung haben?"
Eine ganz andere Größenordnung an Ausgaben kommt aber auf Eltern nach der Volksschule zu, da muss man noch tiefer in die Tasche greifen. In manchen Schulen brauchen Schüler der ersten Klasse schon ein Laptop, in anderen erst ab der Oberstufe. Für ein Laptop muss man mit Kosten ab 350-400 Euro rechnen. Für die verschiedenen Schulprojektwochen - Schikurs, Projektwoche, Sprachwoche - muss man auch mit höheren Ausgaben rechnen.
Gratis Nachhilfe
FPÖ-Bezirksparteiobmann Herbert Steindl: "Ein kostenfreies Nachhilfeangebot ist ein zwingend nötiges Instrument, um Eltern finanziell zu entlasten. Dies in Verbindung mit einem angepassten Schulstartgeld, würde es Eltern erleichtern diese hohe finanzielle Hürde zu meistern. Mit Schulausflügen oder Schullandwochen summieren sich die Kosten auf ein enormes Ausmaß."
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