Schutz vor der unsichtbaren Gefahr
BEZIRK. Seit einiger Zeit häufen sich Unfälle mit dem nicht wahrnehmbaren aber in vielen Fällen tödlichen Kohlenstoffmonoxid (CO) - so auch im Bezirk Gänserndorf.
Im Jänner diesen Jahres sorgte ein Defekt einer Gastherme in Bad Pirawarth für eine lebensgefährliche Situation. Im Haus wurde eine stark erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration festgestellt. Zwei Kinder und drei Erwachsene konnten vor einer CO-Vergiftung gerade noch bewahrt werden.
Erst Ende November kam es in Strasshof zu einem größeren Zwischenfall. Mitarbeiter eines Büros in Strasshof hatten bereits seit einigen Tagen einen merkwürdigen Geruch wahrgenommen. Zur Sicherheit wurde die Feuerwehr verständigt. Bei Messungen wurde eine starke CO-Konzentration festgestellt, der Geruch selbst kam von Fäulnisprozessen der im Keller gelagerten Holzpellets.
"Die Gefahr die von Pelletslagern ausgeht wurde lange unterschätzt ", meint Viktor Böhm, Chemiker und Schadstoffexperte des Bezirksfeuerkommandos.
In Strasshof war die Konzentration im Lagerraum weit über der tödlichen wirkenden Grenze, ein Betreten ohne Schutzausrüstung wäre den Menschen zum Verhängnis geworden.
Lebensrettende Geräte
"Lebensrettende CO-Melder für den Heimgebrauch sollten genauso wie Rauchmelder in keinem Haushalt mit potentiellen Gefahrenquellen fehlen", sind sich Abschnittskommandant Reinhard Schuller und Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker einig. Die kleinen Geräte können bei guter Platzierung zu wahren Lebensrettern werden.
Das farblose, unsichtbare, geruchlose und geschmacklose Gas führt bereits in sehr geringer Menge in der Atemluft zu schweren Vergiftungen und kann tödlich sein. Vor allem Gasthermen sind eine potentielle Gefahrenquelle. Es ist besonders wichtig die Geräte regelmäßig warten zu lassen und eine Belüftung des Raumes sicherzustellen.
Mögliche Unfallursachen
• Rauchabzug wird behindert – z.B: Vogelnest im Rauchfang, etc.
• Ansaugöffnung des Heizgerätes verschmutzt – z.B: Tierhaare, Blüten, Laub, etc.
• Ungünstige Luftströmungen im Raum durch Ventilatoren, Dunstabzug, Klimageräte, etc.
• „Dichtere Räume“ nach Fenster / Türsanierungen
• Niederdruckwetter, warme Außentemperaturen, kalte Brennkammer
Sicherheit für Einsatzkräfte
Kohlenstoffmonoxid ist auch für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettung eine riesige Gefahr. Der Feuerwehrabschnitt Gänserndorf hat zum Schutz der eigenen Einsatzkräfte eine einzigartige Aktion gestartet. "Alle Feuerwehren in unserem Einsatzbereich wurden einem tragbaren CO-Warner ausgerüstet", sagt Abschnittsfeuerwehrkommandant Reinhard Schuller.
Tipps zur Unfallvermeidung
Immer für ausreichende Luftzufuhr sorgen
Keine offenen Feuerstellen (Griller mit Flamme, etc.) oder Verbrennungsmotoren in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen betreiben
Heizung/Rauchfang regelmäßig vom Fachmann warten lassen (Servicedienst, Rauchfangkehrer)
CO Melder in Verbindung mit Gasthermen im Haushalt verwenden
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