Sexueller Missbrauch
Nach dem Ball der Exekutive in Prottes am 16. Jänner wollte ein damals 34-jähriger Beamter der BH Gänserndorf seine homoerotischen Neigungen ausleben. Weit nach Mitternacht fand er das Ziel seiner Begierde in einer Disco in Altlichtenwarth.
RINGELSDORF/KORNEUBURG (mr). Zwei Liter Wodka-Red Bull und danach noch ½ Liter Cola-Rum soll der Jugendliche getrunken haben, ehe der Angeklagte ihn zu sich nach Ringelsdorf mit dem Bemerken einlud, seine Frau sei nicht zu Hause.
Nur mit einer Boxershort bekleidet legte sich der Jugendliche in das Bett des Gastgebers, wo er sich alsbald ins Reich der Träume verabschiedete. In diesem Zustand nahm der Angeklagte unzüchtige Handlungen an ihm vor. Ja, er habe erkannt, dass er „blunzenfett“ eingeschlafen ist, gestand der Angeklagte dem Vorsitzenden des Schöffensenates, Richter Helmut Neumar; er habe die für ihn eindeutigen Signale eben falsch gedeutet.
Zunächst keine Anzeige
Als das Opfer aufwachte, erstattete es zunächst keine Anzeige. Man wollte die Sache „außergerichtlich bereinigen“. Die Familie organisierte einen Schlägertrupp, der dem Beamten eine Abreibung verpasste. Dies zeigte der Verprügelte an, worauf die Polizei die Hintergründe der Tat aufdeckte.
Wegen sexuellen Missbrauchs einer Person im Zustand einer tiefgreifenden Bewusstseinstörung verurteilte der Senat den Angeklagten zu einer unbedingten Geldstrafe von 9.900 Euro und einer viermonatigen Freiheitsstrafe, deren Vollzug jedoch für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem erhält das Opfer ein Trostpflaster von 500 Euro. Der vom Wiener Staranwalt Werner Tomanek verteidigte Angeklagte nahm das Urteil an. Das Urteil ist rechtskräftig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.