Bezirk Gänserndorf
So sicher sind unsere Schulwege
Alle Jahre wieder ist das Thema Verkehrssicherheit am Schulweg für einige Wochen rund um den Schulbeginn präsent. Volle Busse, Temposünder und fehlende Schutzwege machen den Schulweg für unsere Kinder zur Herausforderung.
BEZIRK. Insgesamt 60 Schulwegunfälle gab es im Vorjahr in Niederösterreich. Das sind um 60 zu viel. Im Bezirk Gänserndorf dreht sich daher rund um den Schulbeginn alles um die Sicherheit unserer Kinder. Dabei sollten Gemeinden, Verkehrsverbund, Schulen und Eltern zusammenarbeiten, um die Schulwege sicher zu gestalten und die Kinder gleichzeitig sensibel auf die Gefahren im Straßenverkehr zu machen. Dank zahlreicher Maßnahmen, wie beispielsweise auch Schülerlotsen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Schulumfeld, sind Schulwege sicherer als Freizeitwege.
„Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu lernen, wovon sie auch auf Wegen in der Freizeit profitieren. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht, wird ihnen diese Chance genommen“,
stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.
Schutzwege und Radwege
In Gänserndorf und Strasshof wurden rund um den Schulbeginn Radwegverbindungen fertiggestellt, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, auf sicheren Wegen ihren Schulweg zu bestreiten. In Strasshof wurde ein Radweg entlang der Flugfeldstraße ab der Kreuzung mit der Emminger Straße über die Landesstraße B8, weiter entlang der Gutshofstraße und der Schönkirchner Straße bis zum Schulcampus errichtet. In Gänserndorf wurde die Geh- und Radwegverbindung Ehartsteg als Lückenschluss im Gänserndorfer Radwegenetz vor kurzem offiziell eröffnet.
Immer wieder Thema in den Gemeinden sind die Schutzwege. Besorgte Eltern fordern hier regelmäßig von den Ortschefs sichere Straßenquerungen. Die Genehmigung fällt dabei jedoch in die Zuständigkeit des Landes. In Gänserndorf Süd wurden gleich zwei Schutzwege realisiert und zwar im Bereich der Kindergärten und der Volksschule.
Volle Busse
Ebenfalls ein jedes Jahr aufkommendes Thema sind übervolle Schulbusse. Vielen Eltern ist es ein Dorn im Auge, wenn ihre Kinder im Bus stehen müssen.
"Dabei ist gerade im Schülerverkehr kein Verkehrsmittel gleichermaßen sicherer sowie umwelt- und klimafreundlicher ist als der Öffentliche Verkehr. Insbesondere ein Regionalbus ist, auch wenn manchmal nicht für jeden Fahrgast ein Sitzplatz zur Verfügung stehen mag, nach Möglichkeit und vor allem unter dem Sicherheitsaspekt immer dem 'Elterntaxi' vorzuziehen",
betont Georg Huemer, Sprecher des Verkehrsverbundes Ost-Region (VOR).
Linienbusse sind für Sitz- und Stehplätze zugelassen. Als Faustregel haben VOR-Regionalbusse mit 12 Metern Länge derzeit rund 45 Sitzplätze und 30 Stehplätze.
"Wir möchten bei unseren Fahrgästen um Verständnis bitten, dass es auch außerhalb der ersten Schulwoche, wo ja quasi 'Ausnahmezustand' herrschen mag, nicht immer möglich ist, für jeden Fahrgast zu jeder Zeit einen Sitzplatz zur Verfügung zu stellen. Wenn die Busse manchmal auf gewissen Streckenabschnitten sehr stark nachgefragt sind, bitten wir die Fahrgäste, auf die schwächeren Rücksicht zu nehmen, also etwa kleineren Kindern die Möglichkeit zu geben, sich zu setzen. Auch die Schultasche oder anderes Gepäck sollte nicht Sitzplätze blockieren, die von anderen Fahrgästen benötigt werden",
erklärt Huemer. Unangenehm wird es dann, wenn die Kinder erst gar keine Möglichkeit haben, in den Bus einzusteigen, weil dieser überfüllt ist. Dann gilt es, sich an den VOR zu wenden:
"Es gibt es einen laufenden Austausch mit Schulen, Eltern und Fahrgästen, damit wir von Problemen frühzeitig erfahren und reagieren können. Wenn tatsächlich eine Linie regelmäßig an der Kapazitätsgrenze ist, werden nach Möglichkeit so genannte 'Verstärkerbusse' eingesetzt. Also Fahrzeuge, die einige Minuten vorher oder nachher denselben Linienverlauf fahren, damit alle Fahrgäste Platz haben",
erläutert Huemer. Es ist also die Aufgabe aller Beteiligten, für sichere Schulwege zu sorgen, denn jeder Unfall am Schulweg ist einer zu viel.
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