Stadt Zistersdorf überbrückt Sommerloch in Kindergärten

Rechnet man die Schließtage der Landeskindergärten kommt man auf mindestens acht Wochen.
ZISTERSDORF. „Es gibt Eltern, die haben keine Alternative“, sagt Stadtamtsdirektor Josef Mötz. Gegen den Trend die Kinderbetreuung in den Sommerferien zumindest für drei Wochen gänzlich auszusetzen, geht Zistersdorf einen anderen Weg. Die Stadt übernimmt für diese Zeit die Kosten für die Betreuer, von denen zumindest eine ausgebildete Kindergärtnerin ist. „Wir verstehen das als Angebot für Berufstätige“, erklärt Mötz seine Bemühungen. Dennoch bläst dem engagierten Amtsleiter Wind entgegen, da manche Eltern ihre Kinder lieber in die gewohnte Einrichtung in der unmittelbaren Nähe schicken würden. Der Sommerbetrieb erfordert allerdings zentrale Sammelgruppen um halbwegs rentabel zu arbeiten.

Traumhaftes Angebot
Fakt ist, dass Zistersdorf ein Angebot für seine Bürger stellt, von dem „kind“ in anderen Gemeinden nur träumen kann. Von den fünf Kindergartengruppen der Gemeinde Marchegg sind in den ersten drei Ferienwochen vier geöffnet, in den letzten drei Wochen eine. Die drei Wochen in der Ferienmitte sind nach Landesvorschrift wie in allen nö. Kindergärten ganz geschlossen. Betreuung der unter 2,5-Jährigen gibt es hier das ganze Jahr nicht.
Der Groß-Enzersdorfer Bürgermeister Hubert Tomsic plant das Zistersdorfer Modell für den kommenden Sommer zu übernehmen und die drei Kindergärten gestaffelt zu schließen.

Ferienzeit
Hilfswerk und Volkshilfe stellen in den großen Gemeinden ein gutes Angebot für beruftstätige Eltern, doch auch sie schließen ihre Häuser im Sommer um die Urlaubstage der Mitarbeitern abzubauen. Diese privaten Einrichtungen kooperieren aber soweit, dass die Schließzeiten mit Nachbargemeinden koordiniert werden. Das Volkshilfe Kinderhaus in Strasshof zum Beispiel ist die ersten drei Ferienwochen geschlossen. Eltern, die in dieser Zeit dennoch Fremdbetreuung benötigen, können ihre Kindern ins Kinderhaus nach Gänserndorf bringen. In der 4.–6. Ferienwoche ist dann Gänserndorf geschlossen und Strasshof übernimmt die Kleinen. Karina Seidl