Strasshofs verborgene Pläne
Judith Eiblmayr spürt die architektonischen Ursprungsideen auf
STRASSHOF. Eigentlich ist die Marktgemeinde nicht unbedingt wegen seiner hervorstechenden Architektur bekannt. Dennoch erschien gerade dazu ein 160 Seiten starkes Buch. Judith Eiblmayr, Architektin und Architekturpublizistin, präsentierte bei Gottfried Doschek ihr Werk "Lernen vom Raster – Strasshof an der Norbahn und seine verborgenen Pläne".
Ausgehend vom großen Verschubbahnhof wurde Strasshof als Arbeiterstadt nach US-amerikanischem Vorbild angelegt. 1908 war es als größte Stadt Niederösterreichs konzipiert. Wien platze aus allen Nähten, die Wohnsituation der Arbeiterschaft war desaströs. Strasshof, in unmittelbarer Nähe zur Reichshauptstadt, sollte ein lebenswertes Wohnfeld für das Proletariat bieten.
Ansichtskarten aus Chicago inspirierten die Planer zum Raster der Gartenstadt. Die Weltkriege verhinderten die Umsetzung der Pläne. "Strasshof bleib auf seinem rationalen Rasterplan quasi sitzen", fasst Eiblmayr prägnant zusammen.
Philipp Balga, praktischer Arzt, versuchte die Marktgemeinde fotografisch einzufangen.
Karina Seidl
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.