Vermögen verschleiert, um Gattin zu schädigen
BEZIRK/KORNEUBURG (mr). Auf ein längeres Strafverfahren mit zahlreichen Verhandlungstagen hatten sich Richter Manfred Hohenecker und Staatsanwalt Thomas Ernst sowie vier Angeklagte und ihre Verteidiger eingerichtet. Es lief aber ganz anders: Nach eineinhalb Stunden war der Spuk vorbei, der Vater des Hauptangeklagten wurde freigesprochen, sein Bruder und die neue Lebensgefährtin wegen Beitragstäterschaft zur betrügerischen Krida zu zwölf bzw. 15 Monaten Bewährungsstrafen verurteilt - lediglich der Hauptangeklagte wurde wegen gewerbsmäßigen Betrugs, Untreue und betrügerischer Krida zu einer teilbedingten Haftstrafe von 24 Monaten verurteilt, davon acht Monate unbedingt.
Überraschende Geständnisse
Im Gegensatz zum Ermittlungsverfahren legten die drei Verurteilten in der Hauptverhandlung ein Geständnis ab. Demnach hat der Erstangeklagte, der mit Spielautomaten ein Vermögen erworben hatte, dieses mit Hilfe eines Scheinfirmengeflechts verschoben, damit seine Gattin bei der nachehelichen Vermögensaufteilung durch die Finger schaut. Seine neue Liebe (39) und sein 48-jähriger Bruder halfen mit, Liegenschaften und zahlreiche Fahrzeuge (auch ein Rolls-Royce war darunter) zu verschieben.
Durch diese Malversationen wurde nicht nur die Exgattin, sondern auch sonstige Gläubiger geschädigt, der Gesamtschaden soll sich in der Gegend von 700.000 Euro bewegen. Die Verurteilten und auch Staatsanwalt Thomas Ernst erklärten Rechtsmittelverzicht, das Urteil ist somit rechtskräftig!
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