Von Hohenau nach Mistelbach: das große Feilschen um alte ÖBB-Gleise

Noch fahren die Nostalgiezüge auf der Strecke, doch der Erhalt der Gleise ist fraglich. | Foto: Verein Neue Landesbahn
  • Noch fahren die Nostalgiezüge auf der Strecke, doch der Erhalt der Gleise ist fraglich.
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BEZIRK GÄNSERNDORF. Noch hat die Gemeinde Hauskirchen die Gleise nicht verkauft. Aber immerhin liegt eine Absichtserklärung vor - und die sorgt für Aufregung. Die ÖBB versuchen seit Februar 2014 die Nebenbahn-Strecke von Hohenau bis Mistelbach zu verkaufen. 30 Kilometer Bahngleise, die, weil unwirtschaftlich, am 12. Dezember 2015 stillgelegt wurden.

Aufschrei besorgter Bürger

Bei den Bezirksblättern meldete sich ein besorgter Hauskirchner: "Allein in Rannersdorf beim Lagerhaus gibt es einen eingestürzten (und von der ÖBB nur mit Brettern abgedeckten) Schacht der voller Öl ist. Um viel Steuergeld soll das gekauft werden? Wer trägt die Kosten für die Entsorgung des kontaminierten Materials?"
Bürgermeister Helmut Arzt: "Primärer Wunsch der Gemeinde ist nicht die Abtragung, sondern die Erhaltung der Gleise. Unser Ziel ist, die Strecke für touristische Nostalgiefahrten zu erhalten."

Kein Interesse vom Land

Die Kosten dafür sind allerdings beträchtlich: 1,50 Euro pro Quadratmeter lautet die kolportierte Summe, allein die Fläche am Gemeindegebiet von Hauskirchen-Prinzendorf-Rannersdorf beträgt 90.000 Quadratmeter.

"Wir werden nächstes Jahr mit den ÖBB in Verhandlung treten, der Kaufpreis richtet sich auch danach, ob Teilstücke oder die gesamte Strecke gekauft werden", informiert Arzt. Voraussetzung ist jedoch, dass alle Gemeinden, also Mistelbach, Wilfersdorf, Hauskirchen, Neusiedl, Palterndorf und Hohenau, an einem Strang ziehen. Das Land NÖ hat jedenfalls kein Interesse an der Strecke. Landesrat Karl Wilfing hatte bereits 2014 eine Kaufabsicht dementiert und ging davon aus, dass sich kein Käufer finden und die Strecke stillgelegt werde.

Projekt für "strukturschwache Region"

Für Wilfing gibt es nur eine realistische Lösung, um die Strecke zu erhalten: Die ÖBB verkaufen die Anlage um einen symbolischen Betrag an einen Gemeindeverband, der diese gemeinsam mit einem Verein für touristische Nutzung aufrechterhält.

Gerhard Ullram, Obmann des Vereins Neue Landesbahn, der Nostalgiezüge auf der Strecke betreibt, bestätigt: "Wir wollen in Zusammenarbeit mit den Anrainergemeinden eine touristisch geführte „Bahn“ betreiben. Dies ist nach den Erfahrungen der bisherigen Sonderfahrten des Vereins durchaus ein impulsgebendes Projekt für die doch eher strukturschwache Region."

ÖBB-Sprecher Chritopher Seif bestätigt, dass es Gespräche mit den Gemeinden gibt, stellt aber klar: "Ein Euro ist keine Option. Ein Verkauf der Gleise ist nur denkbar, wenn die gesamte Strecke verkauft werden kann."

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