Auf den Hund gekommen
Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass mein letzter Artikel als Satire gemeint war und ich dabei keinesfalls irgendeine Art von Werbung für meinen Hund machen wollte. Es ist mir einzig darum gegangen, dass die Politik zwar Werte propagiert aber keinesfalls lebt, was die gebrochenen Wahlversprechen oder auch die Korruptionsskandale eindrucksvoll beweisen. während der beste Freund des Menschen wirklich das hält, was er verspricht.
Im Gegensatz dazu fügen wir Menschen den Tieren oft unzähliges Leid zu, was meines Erachtens wieder mit fehlenden Werten bzw. mangelhafter Wertschätzung von uns zusammenhängt. Dies erklärt auch warum wir aus Profitgier Schlachttiere durch halb Europa transportieren bzw. Tiere rechtlich als Sache einstufen. Für all diese Tierleiden, die die Politik aufgrund lascher Gesetze und mangelnder gelebter Werte mitzuverantworten hat, möchte ich mich somit stellvertretend bei meinem Hund öffentlich entschuldigen.
Die zweite Bedeutung von auf den Hund gekommen hat mit den Finanzen zu tun. Früher war am Boden der Schatztruhe ein Hund eingebrannt und wenn dieser zu sehen war, dann sind die Geldstücke zu Neige gegangen und man war pleite. In Wahrheit sind heute auch Zypern, Griechenland, Spanien, Irland, Slowenien und Portugal auf den Hund gekommen und deren Pleite wird nur durch die Staatengemeinschaft hinausgezögert. Aber auch Italien und Frankreich stehen an der Kippe oder sind bereits einen Schritt weiter.
Durch eine nicht im Einklang mit den wirtschaftlichen Erfordernisse stehende Politik wurden die Südstaaten in die Pleite geführt, wobei dann die Rettungsmaßnahmen (Auflagen von TROIKA) die Krise zusätzlich verschärft hat. Dies möchte ich jetzt anhand des jüngsten Beispieles, Zypern, näher erläutern.
In Zypern hat die TROIKA darauf bestanden, dass neben den Aktionären, den besicherten und unbesicherten Inhabern von Wertpapieren auch Bankkunden zur Kasse gebeten werden. Während der ursprüngliche Vorschlag (Kleinanleger 6,3 %, ab Euro 100.000 - 9.9 %) durchaus noch mit den im Vergleich zu den übrigen Euroländern üppigen Zinsen (Zypern zwischen 5 und 10 % p. a.) erklärbar und auch gerecht war, kann man dies bei der jetzigen massiven Enteignung von Großanlegern nicht mehr behaupten. Durch Kapitalabflüsse, die durch Insiderinformationen aus der Politik ermöglicht wurden sowie einer Schadensvergrößung durch die Konkursverschleppung durch die Notkredite der EZB verlieren nunmehr Großanleger 60 % ihres Guthabens, was vielleicht Neider freut aber nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat.
Wer glaubt, das internationales Kapital bei diesen Aussichten weiterhin Geld in den maroden Staaten investiert, lebt in einer Traumwelt und hat von Wirtschaftsangelegenheiten keine Ahnung. Somit werden falsche politische Entscheidungen letzten Endes die Sargnägel für die Eurozone, so wie wir sie heute kennen. Meines Erachtens nach ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die noch einigermaßen haushaltenden Staaten wie Deutschland aus der Eurozone aussteigen werden um zu verhindern von den maroden Staaten mit in den Abgrund gerissen zu werden.
Der Kapitalbedarf von Zypern ist innerhalb kürzester Zeit von Euro 17 Mrd. auf 27 Mrd. angestiegen, wobei die Zyprioten statt ursprünglich 7 Mrd. nunmehr 17 Mrd. aufbringen sollen. Jeder Mensch mit etwas Hausverstand erkennt, dass die Zyprioten diesen Eigenanteil niemals aufbringen werden können, womit die ganzen Verhandlungen eigentlich den Zweck haben Zeit zu gewinnen damit die Wahlen in Deutschland nicht durch einen politisch zu verantwortenden CRASH beeinflusst werden.
Wie dringend wir gelebte Werte brauchen erkennt man allein schon an der Tatsache, dass jetzt der zypriotische Präsident die zypriotische Staatsbürgerschaft und damit die EU-Staatsbürgerschaft verkaufen will. Jeder der 3 Mio Euro in Zypern investert oder durch den Schuldenschnitt verloren hat soll diese bekommen. Gehts noch?
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