Schutz für Familie aus Lesbos
Groß-Enzersdorf weist Flüchtlinge aus Griechenland ab
GROSS-ENZERSDORF. "Die Stadt will sich als Caring-Community präsentieren und das ,Füreinander' leben, aber dafür scheint es sehr enge Grenzen zu geben", ärgert sich der Grüne Stadtrat Andreas Vanek.
Die Grünen hatten im Gemeinderat anlässlich der menschenunwürdigen Zustände auf Lesbos einen Antrag auf Aufnahme einer Flüchtlingsfamilie in Groß-Enzersdorf gestellt. Ausgewählt sollte diese Familie vom UNHCR werden und sowohl der Verein „Willkommen in Groß-Enzersdorf“ als auch der Probstdorfer Pfarrer Helmut Schüller bekundeten vorab ihre Bereitschaft, die Schutzsuchenden zu betreuen. In einem leerstehenden von der Caritas betreuten Haus, hätte die Familie Platz gefunden.
"Trotz all dieser vorab schon positiv geklärten Umstände fand der Antrag der Grünen im Gemeinderat keine Mehrheit", informiert Vanek. Alle Mandatare der SPÖ sowie drei Gemeinderäte der ÖVP enthielten sich der Stimme. Der anwesende FPÖ-Gemeinderat stimmte dagegen. Nur der Neos-Vertreter sowie der überwiegende Teil der ÖVP-Mandatare stimmten mit den vier grünen Mandataren für die Aufnahme einer Flüchtlingsfamilie.
SPÖ-Bürgermeisterin Monika Obereigner-Sivec stellt klar: "Wir unterstützen grundsätzlich die Flüchtlingshilfe und die Helfer in unserer Gemeinde, wir konnten den Antrag aber aus formalen Gründen nicht annehmen." Denn die Bundesregierung entscheide über die Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland und da käme derzeit ein klares Nein. "Wir nehmen gerne eine Familie, die bereits in Österreich in Betreuung ist auf", erklärt die Bürgermeisterin.
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