Stadtstraße Aspern
Groß-Enzersdorfer Grüne fordern Klimacheck
Die Wiener Stadtstraße soll eine Verbindung über die S 1-Spange Aspern zur - abgesagten - Lobau-Autobahn S 1 und auf der anderen Seite zur A 23 herstellen.
GROSS-ENZERSDORF/WIEN. Einige Verkehrs- und Klimawissenschaftler warnten vergangenen Mittwoch in einer Pressekonferenz erneut vor den Auswirkungen der Stadtstraße und forderten ein Umdenken. Umweltaktivisten blockierten monatelang die Bauarbeiten für die Straße bei der Hausfeldstraße.
Der Grüne Groß-Enzersdorfer Mobilitätsstadtrat Andy Vanek sieht hinter dem unbedingten Willen der Wiener Stadtregierung, dieses Projekt umzusetzen eine Art Dominotaktik: „Ist erst die Stadtstraße gebaut, kann sie nicht im Nichts enden. Das würde Druck aufbauen, die abgesagte Lobau-Autobahn doch noch zu errichten.“
Deshalb standen am 1. Februar Hundertschaften von Polizisten einer Handvoll jungen Klimaaktivisten gegenüber und räumten das Protestcamp „Wüste“ bei der Hausfeldstraße
Die Grüne Gemeinderätin Margit Huber konnte sich ein Bild vor Ort machen und berichtet von einem "unverhältnismäßig großen Polizeiaufgebot. Dicht an dicht standen Polizisten sowie auch Personal des Österreichischen Wachdienstes. Dabei waren an diesem Morgen nur zwölf Aktivisten im besetzten Areal, da schon in den Tagen davor immer wieder Räumungsgerüchte im Umlauf waren, teils hunderte Menschen die vorhergegangenen Nächte dort verbracht hatten und viele um 8.30 Uhr schon am Weg zur Schule, Universität oder ins Büro waren.“
Ihrer Meinung nach wäre es "besonders perfid" gewesen, alle öffentlichen Verkehrsmittel rund um die Hausfeldstraße für einen halben Tag zu sperren. sollten „halt zwei Kilometer zu Fuß gehen“, wie ein Polizist einer alten Dame riet.
Frage der Dimension
„Die Wiener Verkehrsstadträtin Ulli Sima hat ein inhaltliches Gespräch über eine Redimensionierung der geplanten Stadtstraße verweigert und lediglich den Abzug der Klimaschützer verlangt. Dabei stellt niemand in Frage, dass es auch Straßen braucht. Aber deren Dimensionierung und Ausgestaltung sollte den Erfordernissen der Zeit angepasst werden“, argumentiert Margit Huber. „Zeitgleich zur Räumung wurden hunderte Bäume umgeschnitten und ein Waldstück gerodet, in dem im Zuge der Bauarbeiten Baumaterialien, Aushub und Fahrzeuge gelagert werden sollten.“
„Wir Groß-Enzersdorfer Grüne schließen uns der Forderung an, die schon viele erhoben haben: Die Stadtstraße muss einem Klimacheck und einer Redimensionierung unterzogen werden. Eine Verbindung in dieser Relation macht prinzipiell Sinn, aber nicht in dieser Ausführung, und hat auch große Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen in unserer Gemeinde“, sagt Vanek.
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