Ortschef sucht Partei
Der "wilde" Obersiebenbrunner Bürgermeister Kurt Steindl steht kurz vor der Wahl ohne Fraktion da.
OBERSIEBENBRUNN. Fragt man Bürgermeister Kurt Steindl nach seiner politischen Zukunft, erhält man keinen Kommentar. Drei Monate vor den Gemeinderatswahlen steht der Ortschef immer noch ohne Fraktion da. Seine Stammpartei, die Obersiebenbrunner Bürgerliste, hat sich vor drei Jahren von ihm getrennt; seitdem regiert er als "wilder" Bürgermeister in Koalition mit der ÖVP.
Der frischgebackene ÖVP-Spitzenkandidat Andreas Hofer hat keinen Platz für den Bürgermeister: "Es hat Gespräche und Überlegungen gegeben, aber wir sind zum Schluss gekommen, ohne Steindl in die Wahl zu gehen." Auch bei der neuen Liste "Gemeinsam für Ober7brunn" klopfte Steindl an. Doch als Spitzenkandidat setzte sich Werner Pozarek durch: "Wir nehmen grundsätzlich niemanden, der in den letzten fünf Jahren im Gemeinderat gesessen ist. Außerdem stellte Steindl die Bedingung, nur als Bürgermeisterkandidat bei uns mitzumachen. Da winkten wir ab", erzählt er.
Als Oppositionspartei kam die SPÖ nie als "neue Heimat" für Steindl infrage. SPÖ-Obmann Herbert Porsch kann dessen Zukunft schwer einschätzen: "Ich will diese Situation nicht kommentieren, aber Steindl ist politisch isoliert", erläutert er. Porsch tritt im Jänner mit der gleichen Mannschaft an, bis auf den Abgang einer Gemeinderätin gibt es keine Personalrochaden. Werner Slavik, Chef der Bürgerliste, sieht Steindls Zukunft pragmatisch: "Steindl ist Bürgermeister und hat ein Mandat, daher kann er noch einmal antreten." Doch eine Wiederaufnahme in die Bürgerliste komme nicht infrage: "Wir haben das Verhältnis mit ihm beendet und dabei bleibt es", zieht Slavik einen klaren Schlussstrich. Auch die FPÖ mischt in Obersiebenbrunn bei der kommenden Wahl mit. Laut FPÖ-Bezirksobmann Herbert Steindl sind fünf Kandidaten nominiert - der Spitzenkandidat steht noch nicht fest.
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