Das Ziel des Marchfelds: die Rückkehr der Landesschau
GROSS-ENZERSDORF. Niemand geringerer als Kurt Farasin, Geschäftsführer der Schallaburg und der Landesausstellung, sorgte in Groß-Enzersdorf für morgendliche Inspiration. Als Vortragender beim "BreakfastClub 2301", dem Vernetzungs-Treffen der örtlichen Unternehmer, gab er Einblicke in Vorbereitung und Ablauf der Landesschauen.
Miteinander und mit Gästen
Das Marchfeld bewirbt sich mit den Hauptstandorten Marchegg und Strasshof für die Landesausstellung 2021. Farasin formuliert den Weg dahin mit den Worten: "Das ist eine Bewegung, die die Region jahrelang miteinander geht und die sie im Ausstellungsjahr sechs Monate mit Gästen teilt." Denn das Ziel ist nicht die Ausrichtung einer punktuellen Ausstellung, sondern die Entwicklung eines neuen Identitätsgefühls, einer Eigenmarke, die die Region voranbringt. Das Marchfeld will nun diesen Weg gehen, der Koordinator Kurt Knoll wird bis Ende März alle Gemeinden besucht haben und erste Ideen sammeln, "die Schätze heben und polieren", wie er sagt.
Das Marchfeld will mit Natur, Kulinarik und den Schlössern punkten. "Die fünf Schlösser sind einzigartig in Mitteleuropa. Wir sollten uns an den Loireschlössern orientieren, die haben eine ähnliche Ausgangslage aber dazu noch optimales Marketing", sagt Farasin.
Ötscher:Reich-Impulse
Welche Impulse kann das Marchfeld in Hinblick auf die vergangene Landesausstellung Ötscher:Reich setzen? Im Mostviertel wurde durch die Schau 2015 eine strukturschwache Region gestärkt. Brachliegende Tourismusgebiete bekamen neue Infrastruktur, die Bevölkerung wurde eingebunden. So konnte man 80 "Kulturvermittler" ausbilden, die vom neuen Naturparkzentrum aus Führungen anboten, 160 Wirtschaftstreibende wurden als "Regionspartner" eingebunden. Mit der "Ötscher:Reich Deklaration" erklären sich die Wirtschaft und die Politik dazu bereit, den touristischen Weg auch nach der Landesausstellung 2015 weiterzugehen.
Infrastruktur und das gemeinsame touristische Denken der Bevölkerung sind auch die Impulse, die das Marchfeld setzen will. "Die Identitätsentwicklung ist wichtig, denn die Region soll nicht der billige Wohncontainer der Wiener werden", sagt Farasin.
Bekommt das Marchfeld den Zuschlag, würde die Landesausstellung nach 35 Jahren - damals in Schloss Hof - wieder zurückkehren.
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