Erzeugergemeinschaft
Die Kraft des Kürbis' wächst - Anlage im Weinviertel wird erweitert
Die Erzeugergemeinschaft Kürbiskraft Weinviertel wächst ebenso wie die Kürbisanbaufläche. Nun wird die Produktionsanlage neu dimensioniert.
RANNERSDORF/PRINZENDORF. Auch wenn im März noch Farbe auf den Äckern rar ist, die gelb-orange leuchtenden Kürbisfelder des Weinviertler Herbstes haben wir dennoch vor dem inneren Auge. Dass der Kürbisanbau zunimmt, ist unter anderem der Kürbiskraft Weinviertel zuzuschreiben. Die Erzeugergemeinschaft etlicher Landwirte der Region hat es sich seit ihrer Gründung im Jahr 2015 zum Ziel gesetzt den Kürbisanbau im Weinviertel zu forcieren. Nun will man den nächsten Schritt setzen: Die Verarbeitungskapazität muss erhöht und damit die Produktionsanlage erweitert werden.
"Derzeit sind wir im Lagerhaus Rannersdorf eingemietet, nun haben wir zwei Varianten der Erweiterung ins Auge gefasst," informiert Obmann Alfred Hammer. Entweder kauft man das Areal des Lagerhaus und baut hier aus oder es entsteht ein Neubau. Für Variante zwei kommt eine Ackerfläche bei Prinzendorf in Frage, die entsprechende Umwidmung ist derzeit beim Land NÖ in Begutachtung.
Fläche vervierfacht
Die Erzeugergemeinschaft wurde 2015 mit einer Kürbisfläche von 270 Hektar gegründet und wuchs seitdem beständig, im vergangenen Herbst konnten erstmals über 1.000 Hektar geerntet und verarbeitet werden. Dabei ist die Mitgliederzahl von ursprünglich 43 auf derzeit 73 angewachsen. Derzeit stehen den Mitgliedern zwei Kürbisschieber und drei Kürbiserntemaschinen zur Verfügung. Auf der Anlage, wo die angelieferten Kürbiskerne gewaschen, getrocknet, gereinigt und abgesackt werden, ist man mit den drei Trocknern allerdings an der Kapazitätsgrenze angelangt.
Bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 9. März 2022 sprachen sich die Mitglieder der Kürbiskraft mit großer Mehrheit für diesen Schritt in die Zukunft aus.
Auch der langjährige Partner der Kürbiskraft Weinviertel – die Firma Alwera – steht hinter dem Projekt und bietet ihre Unterstützung in Form eines Rahmenvertrags mit Mindestpreis- und Mengengarantie an. Dieser wurde gemeinsam unterzeichnet.
„Aus der Region – für die Region!“, so bezeichnet Obmann Alfred Hammer das neue Zukunftsprojekt, das den heimischen Betrieben – auch jenen, die neu in den Kürbisanbau einsteigen wollen – langfristige Perspektiven bieten soll.
Steckbrief Ölkürbis – vom Feld bis zum fertigen Produkt
Anbautermin: Mitte April – Mitte Mai
Ernte-Vorbereitung: Kürbisse auf Reihen zusammenschieben
Erntetermin: September + Oktober
Ernte: Ein Traktor zieht Kürbiserntemaschine. Die Erntemaschine hat einen “Igel“ (eine große Stachelwalze), mit der die Kürbisse aufgespießt werden und in die Erntemaschine gelangen. Dort werden die Kürbisse zerrissen, die Kerne herausgeputzt und die Schale samt Fruchtfleisch wird wieder auf den Acker verteilt, wo sie als guter Dünger wirken. Es werden nur die Kürbiskerne geerntet.
Anlage:
Hier werden die Kerne gewaschen, um letzte Fruchtfleisch-Reste zu entfernen, und nach dem Abtropfen auf einen der drei Trockner aufgeschüttet. Danach werden sie gereinigt, in Bigbags abgesackt und gewogen. Die Abholung und Qualitätskontrolle geht über die Ölmühle (Firma Alwera).
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