Niederösterreich als Kaufkraftkönig

Wien hat im vergangenen Jahr die Vormachtstellung im Kaufkraftranking der Bun- desländer Österreichs verloren. Die Pole Postion wurde von Niederösterreich über- nommen, gefolgt von Salzburg und erst an dritter Stelle von Wien. 2013 verfügten die Österreicher über eine durchschnittliche Kaufkraft von 19.970 Euro pro Kopf im Jahr und damit um nominell 390 Euro mehr als im Jahr zuvor.

Wiens Kaufkraft steigt, verliert aber die Pole Position

Die durchschnittliche Kaufkraft der Wiener ist auch im Jahr 2013 um 1,6% nominell auf 20.540 Euro gestiegen. Dies hat jedoch nicht mehr gereicht, um die Tabellenführerschaft im Kaufkraftranking der Bundes- länder Österreichs zu behalten. Diese wurde 2013 erstmalig von Nieder- österreich übernommen, wo die Kaufkraft um satte 2,1% nominell auf 20.630 Euro gestiegen ist. Auch Salzburg überholte Wien und sicherte sich mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von 20.600 Euro pro Kopf im Jahr den zweiten Platz.

Ländliche Peripheriegebiete holen auf

Selbst periphere, ländliche Gebiete holen im Kaufkraftranking auf. Dabei verringern sich die Stadt-Land-Unterschiede kontinuierlich. So wuchs die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft zwischen 2008 und 2013 in manchen kaufkraftschwachen Gemeinden deutlich stärker als in den jeweiligen Bezirkshauptstädten – so zum Beispiel in Heiligenbrunn (B), Grafenschlag (NÖ) oder Altschwendt (OÖ).

Die Inflation frisst die Kaufkraftzuwächse

Im Jahr 2013 ist die durchschnittliche Kaufkraft der Österreicher nomi- nell um 2% auf 19.970 Euro gestiegen. In absoluten Werten ausge- drückt bedeutet dies, dass die Österreicher im Schnitt rund 400 Euro mehr an Kaufkraft als im Jahr 2012 zur Verfügung hatten. Unter Berück- sichtigung der Inflation war dies jedoch eine Stagnation.

Niederösterreich und Salzburg überholen Wien

2013 wurde die Pole Position im österreichischen Bundesländer-Kaufkraftranking erstmalig von Niederösterreich übernommen. Hier ist die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft um 2,1% nomi- nell auf 20.630 Euro gestiegen, während das Wachstum in Wien lediglich 1,6% auf 20.540 Euro betrug. Aber nicht nur Niederösterreich, sondern auch Salzburg überholte im vergangenen Jahr
Wien und sicherte sich mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von 20.600 Euro pro Kopf den zweiten Platz im Kaufkraftranking der Bundesländer.
„Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die sozio-demografische Zusammensetzung Wiens zu- rückzuführen“, erklärt DI Wolfgang Richter, Geschäftsführer bei RegioData Research. Auf Grund ihrer wirtschaftlichen Kraft zieht die Bundeshauptstadt auch Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und niedrigeren Einkommensaussichten an. Darüber hinaus gibt es durch die Zuwanderung auch vermehrt Haushalte mit mehr Kindern in der Bundeshauptstadt.
„Ebenso muss im Falle der höheren durchschnittlichen Kaufkraft Niederösterreichs auch der Speckgürtel Wiens berücksichtigt werden“, so Richter. Viele kaufkraftstarke Bewohner, die in Wien arbeiten oder von der Wirtschaftskraft der Bundeshauptstadt profitieren, wohnen in den niederösterreichischen Gemeinden rund um Wien.

Stadt-Land-Unterschiede werden geringer

Zwar wird es immer ein Stadt-Land-Kaufkraftgefälle auch in Österreich geben, jedoch wird die- ses geringer. So wuchs im Zeitraum 2008-2013 die durchschnittliche Kaufkraft in manchen peri- pheren, ländlichen Gemeinden Österreichs deutlich stärker als in den jeweiligen Bezirkshaupt- städten – so zum Beispiel Heligenbrunn, Grafenschlag oder Altschwendt.
In Heiligenbrunn im Burgenland, einer Gemeinde, in der die durchschnittliche Pro-Kopf- Kaufkraft um rund 20% geringer als im Österreich-Schnitt ist, wuchs die Kaufkraft im Zeitraum 2008-2013 um satte 26%, während in der Bezirkshauptstadt Güssing das Wachstum nur 16% betrug. Ebenso in Grafenschlag in Niederösterreich, einer Gemeinde mit einer durchschnittlichen Kaufkraft, die um 30% niedriger als im Österreich-Schnitt ist: Während das Wachstum hier 24% betrug, lag dieses in der Bezirkshauptstadt Zwettl bei nur 16%. Ähnlich in Altschwendt in Oberösterreich: Das Kaufkraftniveau in der im Vergleich zum Österreich-Schnitt um 28% ärme- re Gemeinde wuchs im selben Zeitraum um 21% und damit stärker als in der Bezirkshauptstadt Schärding mit 12%.
Auch die Bundesländerunterschiede werden immer geringer: Betrug der Unterschied zwischen dem kaufkraftstärksten und dem kaufkraftärmsten Bundesland im Jahr 1990 noch rund 37%, so beläuft sich diese Differenz aktuell auf nur mehr unter 10%.

Kaufkraft konnte nur noch mit der Inflation wachsen

Die durchschnittliche Kaufkraft der Österreicher ist seit dem Jahr 2000 um mehr als 40%(!) gestiegen, was auch inflationsbereinigt ein Wachstum darstellt. Damit belegt Österreich aktuell den 7. Platz im europäischen Kaufkraftranking und ist eines der wohlhabendsten Länder welt- weit. Dass angesichts dieses Niveaus die durchschnittliche Kaufkraft nur noch schwache Steige- rungsraten registriert, verwundert demnach nicht. So stieg die durchschnittliche Pro-Kopf- Kaufkraft Österreichs im Jahr 2013 um 2% nominell auf 19.970, was real betrachtet eine Stag- nation bedeutet.

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