Rauch für einen guten Rausch: Winzer retten mit Feuer die Weinernte

- Foto: privat
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
BEZIRK. Eine Nacht im Freien, am offenen Feuer, die Mondsichel leuchtet - klingt romantisch, war aber harte Arbeit. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hielt der Frost die Landwirte wach. Zistersdorfs Weinbauvereinsobmann Werner Zirnsack sorgte sich vor allem um eine junge Lage im zweiten Jahr.
"Wir haben 40 Feuerstellen in der Nacht errichtet, in jeder zweiten Zeile, immer im Abstand von je zehn Metern." Er und seine Frau Katja waren die ganze Nacht im Einsatz. Zusätzlich haben er und viele andere Kollegen die Weingärten geräuchert. Strohballen wurden rund um die Lagen angezündet, der Rauch verhinderte Frostbildung und schützte zudem in der Früh vor rascher Erwärmung. Denn ebenso gefährlich wie Frost ist zu schnelle Erwärmung, die die Zellen reißen lässt.
Punktuelle Ausfälle
"Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen", ist Zirnsack erleichtert. Punktuell gibt es beim Wein Frostschäden, "das hängt stark von den Lagen ab", teilt Bezirksbauernkammer-Obmann Manfred Zörnpfenning mit, der insgesamt dennoch positive Bilanz nach den Frostnächten zieht.
Gefahr hatte bei Frühkartoffeln, Obst und Erdbeeren bestanden, sie konnten großteils durch Frostberegnung geschützt werden. Dazu wurden die Anlagen während der Minusgrade voll aufgedreht. Erst wenn die Temperaturen in den Plusbereich wandern, wird die Beregnung beendet.
Zörnpfenning: "Dort wo frostberegnet wurde, konnte die Ernte gerettet werden, wo das nicht der Fall war, kommt es zu Ernteverzögerungen." Auch die Spargelernte wurde ein paar Tage "auf Eis gelegt", große Ausfälle konnten aber im Bezirk Gänserndorf verhindert werden.





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