Tausende Euro für Gänserndorfs Arbeitnehmer erstritten

Robert Taibl berät Arbeitnehmer über ihre Rechte.
  • Robert Taibl berät Arbeitnehmer über ihre Rechte.
  • hochgeladen von Ulrike Potmesil

GÄNSERNDORF. Manche Arbeitgeber scheinen das Arbeitsrecht als unverbindliche Empfehlung zu betrachten. So ließe sich auch erklären, warum sich gleich vier Mitarbeiter eines Betriebes an die AK-Bezirksstelle Gänserndorf wenden mussten. Alle mit demselben. "Beim Durchgehen der Unterlagen zeigte sich: Eine enorme Zahl an Überstunden war angefallen - bezahlt worden waren nur die wenigsten. Und das über Jahre hinweg", berichtet AK-Bezirksstellenleiter Robert Taibl. In Summe ging es um mehr als 2.300 Überstunden und Forderngen in Höhe von fast 18.000 Euro.
Glück im Unglück der Betroffenen: Der Unternehmer unterlag keinem Kollektivvertrag, der kürzere Verfallsfristen vorsehen würde. Damit konnten die offenen Überstunden auch für die vergangenen Jahre nachgefordert werden. Als der Firmenchef davon Wind bekommen hatte, hatte er eine weitere findige Idee: Er legte seinen Mitarbeitern eine rückwirkende Gleitzeitvereinbarung vor, um sich vor der Nachzahlung zu drücken. Jedoch ohne Erfolg.

Vertrauen notwendig

Taibl fasst die Unternehmerstrategie zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten in Arbeiterkammer-Worten zusammen: "Wenn es Arbeit gibt, müssen die Mitarbeiter arbeiten, wenn es keine gibt, sollen sie zu Hause bleiben, werden aber auch nicht bezahlt."
Flexible Arbeitszeiten und Home-Office funktioniere mit Vertrauen in die Mitarbeiter. "Das müssen einige Arbeitnehmer erst lernen." Schwarze Schafe, die Vertrauen missbrauchen gäbe es auf beiden Seiten. "Nach meiner Erfahrung sind das zehn Prozent der Unternehmer und genausoviele Arbeitnehmer", teilt Taibl mit.

51 Forderungen

Im ersten Halbjahr forderte die AK Gänserndorf für 51 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ausstehende Löhne und Gehälter ein. "Leider haben es einige Arbeitgeber auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen", sagt Taibl. In 21 Fällen wurde vor dem Arbeitsgericht geklagt. Außerdem vertrat die AK im Bezirk 70 Beschäftigte aus 17 insolventen Betrieben. Insgesamt bekamen die Betroffenen mit Hilfe der AK 400.530 Euro.

Halbjahresbilanz

Beratungen: 720
Interventionen: 51
Kostenloser Rechtsschutz: 21
Außergerichtlich eingebracht: 58.051 Euro
Gerichtlich eingebr.: 38.111 Euro
Insolvenzvertretung: 304.368 Euro
Gesamt: 400.530 Euro

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