Über 1.000 neue Gewerbeanmeldungen
Viel Arbeit für das Team der WKNÖ Gänserndorf
Das Team der Wirtschaftskammer Gänserndorf hat ordentlich zu tun. Im letzten Jahr griffen Bezirkstellenleiter Philipp Teufl und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WKNÖ Gänserndorf rund 5.000 Mal zum Telefon oder zur Tastatur. So viele Anfragen gab es nämlich zu beantworten.
BEZIRK. 2.200 Betriebe wandten sich mit den unterschiedlichsten Themen an die Wirtschaftsprofis aus Gänserndorf. Die steigende Zahl der Mitgliedschaften - 1.063 neue Gewerbeanmeldungen waren es 2023 - zeigt, dass die Arbeit für den Bezirksstellenleiter Philipp Teufl und sein Team in Zukunft nicht weniger werden wird. Und auch die Gründerberatungen steigen rasant an. 350 waren es im vergangenen Jahr: "Diese Beratungen sind ein enormer Aufwand, weil wir uns natürlich auch für jeden Einzelnen die Zeit nehmen, um ausführlich zu beraten", erklärt Teufl. Deshalb werden nun jeden dritten Freitag Gründerworkshops in der WKNÖ Gänserndorf angeboten, bei denen allgemeine, ständig wiederkehrende Themen behandelt werden.
Trends
Klare Trends zeichnen sich bei den Neugründungen ebenfalls ab. Immer mehr Menschen tendieren zum Geldverdienen mithilfe der Sozialen Medien.
"In Einzelberatungen treten wir immer öfter in Kontakt mit Menschen, die im Bereich Social Media Marketing, als Influencer oder mit Online-Shops ihr Geld verdienen wollen",
berichtet Teufl. Ganz vorne mit dabei sind aber auch die "Klassiker" wie Handel, Gewerbe, Handwerk oder Consulting.
Vielfältige Schwierigkeiten
Leider fallen unter die "Klassiker" auch die Widrigkeiten, mit denen die Unternehmerinnen und Unternehmer schon seit einer Weile zu kämpfen haben. Kosten für Material, Produktion, Energie und Löhne sowie Kreditzinsen belasten die Unternehmen im Bezirk enorm. "Hinzu kommt, dass besonders im handwerklichen Bereich aktuell die Nachfrage sinkt", erklärt der Bezirksstellenobmann der WKNÖ Gänserndorf Andreas Hager. Ab dem zweiten Quartal weisen die bislang vollen Auftragsbücher bei kleineren Handwerken aber auch größeren Firmen Lücken auf. Auch die Gastronomie hat zu kämpfen. Zum einen ebenfalls mit hohen Kosten, die so nicht an die Gäste weitergegeben werden können, zum anderen aber auch mit dem ewigen Arbeitskräftemangel.
Personal fehlt an allen Ecken
Waren vor einiger Zeit noch einzelne Branchen betroffen, fehlen nun in fast allen Bereichen Fach- und Arbeitskräfte. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen bricht aktuell die Generation der Babyboomer weg, aber auch die ganz persönliche Einstellung zur Arbeit hat sich im Laufe der Jahre geändert. Der Wunsch nach Flexibilität, einer guten Work Life Balance und der Wunsch nach Wertschätzung haben besonders für die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen hohen Stellenwert. Und genau da ist nun die WKNÖ Gänserndorf gefragt:
"Es sind zwei Themen, die wir im Moment forcieren, um unsere Betriebe im Bezirk zu unterstützen. Zum einen ist das die Lehre zum anderen den Unternehmern das Employer Branding näher zu bringen",
erklärt Teufl. Das bedeutet, dass stetig daran gearbeitet wird, den Stellenwert der Lehrlingsausbildung zu heben. Denn die Fachkräfte von morgen werden jetzt als Lehrling ausgebildet. "Es zahlt sich für einen Betrieb ab zehn Mitarbeitern definitiv aus, Lehrlinge kontinuierlich auszubilden", so Hager. Gleichzeitig müssen sich Unternehmen bewusst werden, dass sie sich präsentieren und ihre Vorteile zeigen müssen, um Mitarbeiter zu bekommen und dann auch halten zu können. "Wir unterstützen unsere Unternehmer mit regelmäßigen Impulsvorträgen und dem NÖ-weiten Talentemagnet aber auch mit persönlicher Beratung", erzählt Teufl.
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