"Es gibt keine Drogenszene"
Vermehrte Vorfälle zwangen die Stadtgemeinde Gänserndorf zu Maßnahmen. Drogenszene gebe es dennoch keine, meinen die Experten.
GÄNSERNDORF. Vandalismus, Sachbeschädigung, sogar von Spritzenfunden auf Spielplätzen ist die Rede. Drei Gründe weshalb die Stadtgemeinde Gänserndorf nun den Spielplatz in der Rosengasse einzäunt. So alarmierend es klingt, die Experten beruhigen: Es gibt keine Drogenszene in Gänserndorf.
"Die beste Prävention sind Perspektiven"
Peter Nöbauer von den Jugendsozialarbeitern Goostav spricht von Einzelfällen, die Heroin konsumieren. "Das sind dann auch 'ältere' junge Menschen über 20 Jahren." Seine Klientel ist eher in der Experimentierphase und hier gilt es zu hinterfragen warum Drogen konsumiert werden. "Die beste Prävention sind Perspektiven", fasst Nöbauer zusammen.
Zunahme bei den Konsumenten, vor allem in jüngeren Altersgruppen, gibt es bei Cannabis, erklärt Bernhard Ruthammer von der niederösterreichischen Suchtprävention. "Aber hier ist Gänserndorf zahlenmässig im Mittelfeld", beschwichtigt der Sozialarbeiter.
Perspektiven für Jugend
Dennoch gilt es das Problem nicht zu marginalisieren. In der schnellwachsenden Bezirkshauptstadt gibt es immer mehr Kinder, die in zehn Jahren Jugendliche sind.
"Es gilt jetzt Konzepte für Jugendliche zu entwickeln" meint Ruthammer, der zu einer Bestandsaufnahme rät: was gibt es, was braucht es. Seiner Idee einer Plattform zwischen Politik, Vereinen und Sozialarbeitern kann Vizebürgermeisterin Margot Linke viel abgewinnen. Ein erster Versuch in diese Richtung geschah schon unter der Vorgängerregierung. Jetzt gilt es dieses Netzwerk wieder zu aktivieren.
ZUR SACHE
Konsumerfahrungen mit illegalen Drogen machen junge Erwachsene zumeist mit Cannabis. Rund 30 bis 40 Prozent geben an damit bereits experimentiert zu haben. Laut niederösterreichischer Suchtprävention greifen aber nur zwei bis vier Prozent zu Ecstasy, Kokain oder Amphetaminen. Ein bis maximal zwei Prozent der jungen Erwachsenen geben an Erfahrungen mit Opiaten zu haben.
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