Kampf um die Schüler
Die Volksschule Gänserndorf ist am Limit, Mittelschüler wandern in Nachbargemeinden ab.
¶ GÄNSERNDORF. Um die Schüler scheint ein regelrechter Kampf entbrannt. Gänserndorf beheimatet mit über 400 SchülerInnen die größte Volksschule Niederösterreichs. Laut Direktor Gerhard Gangl könnte noch Platz für zwei Klassen geschaffen werden – ohne weitere bauliche Maßnahmen. Allerdings hätte man dann für Sonderunterricht keinen Raum mehr zur Verfügung. „Die große Schule hat auch Vorteile: interkulturelle Angebote, Sprachförderung und breitere Sportmöglichkeiten“, wirbt Gangl. Andere Volksschulen, wie jene in Markgrafneusiedl, stehen im starken Kontrast zum Gänserndorfer Bildungshaus. Neun Erstklasser gibts und laut Direktorin Brigitte Schwarzbauer sind noch Ressourcen frei. Doch der Wechsel der Taferlklassler in eine andere Gemeinde ist nicht so ohne weiters möglich, da die Heimatgemeinden auswärtige Schulplätze extra finanzieren müssen – was sie naturgemäß nur ungern tun.
Plätze in der NMS
In den Neuen Mittelschulen wären noch Schulplätze vorhanden. Sehr zum Ärger von Bürgermeister Robert Michl pendeln aber viele Mittelschüler nach Matzen oder Auersthal. „Wir müssen pro Kopf für die Schulerhaltung in unserer Stadt zahlen, und zusätzlich insgesamt 100.000 Euro Schulgeld für jene Mittelschüler, die auspendeln“, empört sich der Stadtchef. Zwar müssen gute Gründe für den externen Schulbesuch vorliegen, aber: „Wer sein Kind nach Matzen geben will, erklärt es für extrem sportlich, soll es nach Auersthal, ist es eben ein Musiktalent.“ Michl will den Eltern – und Kindern – ihre Wunschschule nicht verwehren, möchte aber eine politische Diskussion zu den Zahlungsverpflichtungen der Gemeinden anregen.
Karina Seidl
und Ulrike Potmesil
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