Plastikverbot
"Plastik ist nicht gleich Plastik!"

Am Hermagorer Bauernmarkt gab es von Anfang an Papiersackerln anstatt Plastiksackerln für die Kunden. Probleme liegen anderswo | Foto: Hans Jost
  • Am Hermagorer Bauernmarkt gab es von Anfang an Papiersackerln anstatt Plastiksackerln für die Kunden. Probleme liegen anderswo
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Was soll weg, was bleibt? WOCHE sprach mit Michaela Striedner und Bgm. Siegfried Ronacher.

BEZIRK HERMAGOR (lexe). Die Bundesregierung kündigte ein Plastik-Verbot ab 1. Jänner 2020 in Österreich an. Bestandteil eines Maßnahmen-Pakets ist ein Verbot von nicht abbaubaren Plastiksackerln.

Neue Pläne

Dies veranlasste den Villacher Nationalratsabgeordneten Peter Weidinger (ÖVP) eine Initiative für Kärntens Märkte zu starten.„Mein Ziel ist es, Kärnten zum ersten Bundesland Österreichs zu machen, in dem alle relevanten Märkte schon vorher plastikfrei sind“, fasst Weidinger seine Pläne zusammen.


»Wir hatten schon immer Sackerln aus Papier am Markt, außerdem bringen die Kunden meist ihre eigenen Behälter mit.«  (Michaela Striedner)

Freie Zonen

Vergangene Woche lud er Kärntens Marktreferenten zu einem Treffen, um einen freiwilligen Verzicht auf Plastiksackerln bereits im Laufe dieses Jahres zu diskutieren. Das Echo sei positiv gewesen. „Wir haben eine Grundsatzdiskussion ausgelöst und sprechen nicht nur über Plastiksackerln, sondern auch über Verpackungen und dergleichen“, verrät Weidinger. Um Kärntens Märkte schon 2019 zur plastikfreien Zone zu erklären, folgen nun weitere Gesprächstermine mit den Marktreferenten. Mit gutem Beispiel geht der Villacher Wochenmarkt voran, der bereits seit 1. Jänner frei von Plastiksackerln ist. „Es werden lediglich alte Bestände aufgebraucht“, schildert Weidinger.

Im Alltag

Die Realität sieht jedoch anders aus. Denn geht es ums schädliche Plastik, sind die Sackerln nicht die schlimmsten Sünder und oft gibt es für das, was im Alltag gebraucht wird, keine Alternativen. Michaela Striedner vom Wunderhof steht samstags am Hermagorer Bauernmarkt. »Wir hatten schon immer Sackerln aus Papier am Markt, außerdem bringen die Kunden meist ihre eigenen Behälter mit.«  Das größere Problem sind für Striedner die Valkuumiersäcke, in denen die Produkte luftdicht verschweißt sind: »Hier gibt es für uns noch keine Alternativen«. Für die Käse-Plastikbecher käme als Ersatz nur Glas infrage. Da ortet Michaela Striedners Hausverstand durch das Waschen mit einem Spülgerät eine Verschiebung der Umweltbelastung.

Plastikverbot

Differenziert sieht das Plastikproblem auch der Hermagorer Bgm. Siegfried Ronacher, Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes (AWV) Westkärnten. "Es gibt Plastik, das wichtig ist, zum Beispiel in der Medizin oder in der Autoindustrie. Aber alles, was nicht abbaubar oder recyclebar ist, muss sofort weg! Es gilt festzulegen, wo Plastik wichtig ist." Den Grund für das Problem sieht Ronacher in der nicht vorhandenen Mülltrennung von großen Staaten wie China. "Bei uns fangen wir mit dem Thema Mülltrennung bereits im Kindergarten an."

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