Ausblick Sommersaison
Sehnsucht nach Urlaub ist spürbar
Ausblick auf die neue Saison. Was sagt das Stimmungsbarometer? Beherbergungsbetriebe berichten.
GAILTAL. Nach der Saison ist vor der Saison. Die Wintersaison ist fast gelaufen. Buchungsanfragen für das Frühjahr und den Sommer treffen schon in den Hotel-Rezeptionen und Tourismusbetrieben ein. Wie sind die Erwartungen für die kommende Saison?
Waidegger Wirt
Silke Obernosterer und Albert Pernull betreiben den Landhof zum Waidegger Wirt im gleichnamigen Ort. Das Gastonomie-Paar kann auf eine ausgezeichnete Wintersaison zurückblicken. „Die war wirklich gut. Wir waren von Anfang bis zum Ende der Saison sehr gut gebucht. Diesen Schwung wollen wir auf alle Fälle in die Frühjahr/Sommersaison mitnehmen“, sagt Silke. Die Vorzeichen dafür stehen gut. „Im Frühling sind durch die vielen Feiertage im Mai die Motorradfahrer und Golfer sehr hoch im Kurs. Die Frühlings-Wochenenden sind schon ausgebucht“, freut sich die Chefin des Hauses und ortet zugleich ein verändertes Buchungsverhalten. „Was uns auffällt ist, dass die Gäste wieder früher anfragen bzw. buchen; teilweise schon zu Weihnachten.
Aufenthaltsdauer verlängert sich
Und sie bleiben wieder länger, als das zu Corona-Zeiten der Fall war. Viele verbringen bis zu zehn Tage ihren Aufenthalt bei uns." Das Publikum im Waidegger Wirt ist kunterbunt gemischt. „Im Winter hatten wir Gäste aus den Herkunftsländern Mazedonien, Amerika, Estland, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Italien, Deutschland und Österreich. Im Sommer verbringen hauptsächlich Gäste aus Deutschland, Österreich und Holland den Urlaub bei uns“, berichtet Obernosterer und legt eine Vermutung nahe, warum es beim Waidegger Wirt so gut läuft: „Wir bieten noch ein leistbares Preissegment und vor allem regionale Produkte an. Das schätzen unsere Gäste, ebenso dass sie bei uns Familienanschluss haben“, weist Obernosterer auf die Vorteile kleinerer Beherbergungsbetriebe hin.
Wanderniki
Das Alpenhotel Wanderniki in Liesing im Lesachtal ist ein familiär geführter, kleinstrukturierter Betrieb. Inhaber Nikolaus Lanner: „Unsere Gäste legen den Fokus hauptsächlich auf das Wandern“, informiert der Hotelier und gibt Einblick in die Kern- und Potenzialmärkte der Urlauber: „Wir haben im Lesachtal 30 Prozent Nahurlauber – Gäste aus Kärnten. Ein großer Anteil entfällt auf Gäste aus den restlichen Bundesländern und auf unser Nachbarland Deutschland. Diese Struktur spiegelt sich auch in unserem Betrieb wider.“
Gast zahlt für Qualität
Auf die Frage, ob Urlauber aufgrund der Teuerung eher sparen als früher, winkt Lanner ab. „Man darf sich nicht immer auf die Teuerung ausreden. Wenn man Qualität anbietet und das gesamte Paket passt, ist der Gast auch bereit, dafür zu zahlen.“ An Mitarbeitern mangelt es im Hotel, das das Österreichische Wandersiegel trägt, nicht. Das Erfolgsgeheimnis: die Familie zieht an einem Strang. „80 Prozent der Schaltstellen decken wir mit eigenen Leuten ab“, so Lanner. Seine Frau Elvira, Sohn Nikolaus jun. mit seiner Freundin Sofie, Tochter Caroline und Seniorchefin Rosa Lanner arbeiten im Betrieb mit.
Gebucht wird wieder früher
Auch für die kommende Saison erwartet man sich im Wanderniki eine gute Buchungslage, wobei Lanner einen Trend feststellen kann. „Unsere Gäste buchen jetzt wieder früher. Die Leute schauen sich ihr Urlaubsziel genauer an. Sie informieren sich detailliert, welche Aktivitäten es gibt und welche Kulinarik angeboten wird", so Lanner und ergänzt: „Mit dem Schwerpunkt Kulinarik, Wandern und Kinderangebote haben wir im Tal wieder einen Marketingschwerpunkt gesetzt. Die Buchungslage im Hotel ist schon sehr gut angelaufen und wir sind sehr zufrieden. Man sieht, dass sich die Investition im Hotel in die Qualität ausgezahlt hat. Nikolaus jun. hat mit der Marketingfirma Brandnamic aus Südtirol einen neuen Partner, die mit ihrer Erfahrung das Hotel auf den richtigen Märkten positionieren."
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