Umweltbaustelle holt Europa nach Mauthen

MAUTHEN (lexe).  Für den Alpenverein Oberes Gailtal/Lesachtal arbeiteten sie gemeinsam mit fünf Einheimischen, im Rahmen des Projektes Puls (Praxis-Umwelt-Leben-Sommer) an der "Umweltbaustelle". 

Natur als Baustelle

Diese Baustelle liegt rund um die Mauthner Alm und den Zollnersee. Hier haben auch Paula van Appeldorn und Michaela Wittmann eine Woche lang Wege markiert und die Almfläche geschwendet. "Ich bin überrascht, wie gut mir die Arbeit gefällt", lacht die 20jährige Studentin Michaela. Sie studiert derzeit in Wien Umwelt- und Bioressourcen Management. "Schwenden ist ganz wichtig für das Landschaftsbild", erklärt die Niederösterreicherin aus Zwettel. Sie weiß, das die hier wachsenden Grünerlen weichen müssen, um neues Weidegebiet zu schaffen.

Eine Woche

Auch Paula aus Innsbruck hat die Natur in Mauthen beeindruckt und die Arbeit zugesagt. Ein wenig zwinkernd verrät die 19jährige Medizinstudentin: "Es ist eine andere Art von Urlaub. Wege zu markieren war wie eine große Wanderung, bei der ich immer wieder einmal stehengeblieben bin". Die Innsbruckerin hat bereits im Ausland freiwillig geholfen: "Das waren allerdings Renovierungsarbeiten..."

Treibende Kraft

Sepp Lederer, Obmann der Alpenvereinssektion, ist zufrieden mit der diesjährigen Gruppe Freiwilliger. Antonia aus Salzburg, Manca und Luca aus Slowenien und ihre Kollegen aus Deutschland und Frankreich haben sich bei der ungewohnten Arbeit im Gebirge wacker geschlagen. Für den eingefleischten Naturmenschen Lederer sind Schutz und Erhalt der Almlandschaft wichtige Anliegen. Deshalb waren die Jugendlichen jeden Tag untwerwegs, befreiten Wege von Büschen, arbeiteten mit Motorsensen um Böschungen frei zu legen und die Wiesen um die Mauthner Alm zu mähen.

"Schwenden ist ganz wichtig für das Landschaftsbild!"
(Michaela Wittmann)

Am Lagerfeuer

Haben die freiwilligen Helfer einmal nicht die Umwelt "repariert" ging es ins Naturbad oder auf den Sandvolleyballplatz des ÖAV Jugendausbildungszentrums-Süd, wo sie auch untergebracht waren. Am Lagerfeuer wurden dann "genetzwerkt" und auch schonmal zum Gitarrenspiel gesungen. Für Michaela und Paula sind die Ferien noch nicht vorbei, sie würden gerne noch eine Woche freiwilliger Arbeit in Österreich oder dem Ausland absolvieren. Was die Familien dazu sagen? "Die finden das gut und sind es ja auch schon gewohnt", lachen beide. 

Ein Projekt, ein Sommer

Für die Studentinnen war es allerdings der erste Einsatz für Puls (Praxis-Umwelt-Leben-Sommer), ein Projekt des Österr. Alpenvereins. Es bietet im Rahmen von Umweltbaustellen Leuten zwischen 16 und 30 die Möglichkeit ihren Beitrag für die Natur zu leisten und das unentgeltlich. Die Arbeitseinsätze beinhalten u.a. das Befestigen von Wegen, das Pflanzen von Bäumen, die Begrünung von Erosionsstellen, die Hilfe auf Bergbauernhöfen oder das Umsetzen von Projekten in Naturschutzgebieten. Dabei sind Unterkunft und Verpflegung frei. Auf der Homepage der Alpenvereinsjugend (www.alpenverein.at) gibt es für derartige Hilfsprojekte eine eigene "Jobbörse". Da kann man sehen wo und wofür junge Naturbegeisterte gebraucht werden. Umweltbaustellen wie die am artenreichen Blumenberg in Mauthen gibt es in ganz Österreich.