Plöckenpass
"Arbeitsplätze sind schon jetzt in Gefahr"
Auf Einladung des Standortmarketing-Vereins trafen sich rund 80 Vertreter aus Politik und Wirtschaft mit Unternehmern der Region.
KÖTSCHACH-MAUTHEN. Inhalt des Treffens war vor allem ein Informationsaustausch über die aktuellen und geplanten Maßnahmen zur Wiedereröffnung der Straßenverbindung zwischen Österreich und Italien über den Plöckenpass. Die derzeitigen Informationen aus Italien lassen auf eine Fertigstellung der Sanierungsmaßnahmen bis Jahresende 2024 schließen. "Es geht um Planbarkeit und Perspektiven für unsere Betriebe, die seit Dezember in Unsicherheit agieren. Der regionale und grenzüberschreitende Handel ist ebenso betroffen wie der Tourismus und das gesellschaftliche Leben in seiner Gesamtheit. Dutzende Arbeitsplätze sind jetzt schon in Gefahr. Wir fordern rasche und unkomplizierte Unterstützung für die Zeit der Sperre und klare Aussagen der Verantwortlichen”, so Adolf Klauss, Obmann des Vereins. Landeshauptmann Peter Kaiser bestätigte, dass das Thema im direkten Kontakt zwischen ihm und Friauls Präsidenten Massimiliano Fredriga auf der Tagesordnung steht. Den Spitzenvertretern beider Länder sei die Dringlichkeit bewusst und es gäbe keine Denkverbote. Eine finanzielle Unterstützung der Betriebe stellte Kaiser ebenfalls in Aussicht. Diese könnte beispielsweise aus dem KWF-Stabilisierungsfonds und aus Überbrückungshilfen des Bundes kommen.
Expertengruppe eingesetzt
Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber verwies auf das Treffen mit seiner Amtskollegin Cristina Amirante, bei dem ein exakter Fahrplan zur Öffnung der bestehenden Straße besprochen wurde. Weiters wurde eine grenzüberschreitende Expertengruppe unter der Leitung von Volker Bidmon, dem Leiter der Abteilung 9 Land Kärnten, mit der Ausarbeitung einer langfristigen Lösung für den Plöckenpass fixiert.
"Nicht zufriedengeben"
Der heimische Unternehmer Baumeister Friedrich Seiwald sprach unmissverständlich davon, dass man sich nicht mit einer Notlösung zufriedengeben darf. “Ich war selbst noch einmal am Plöckenpass, um mir ein klares Bild der betroffenen Fels- und Straßenabschnitte zu machen und ich zweifle stark an einer sicheren und zeitnahen Sanierung auf der Bestandsstraße laut Plänen der ANAS”. Es brauche einen Staatsvertrag zwischen Italien und Österreich zum unverzüglichen Bau einer Notstraße auf einer Alternativtrasse und den Beginn von Verhandlungen rund um ein Scheiteltunnelprojekt. Kötschach-Mauthens Bürgermeister Josef Zoppoth zeigte sich mit der Veranstaltung zufrieden. Man hoffe auf die in Aussicht gestellten Wirtschaftshilfen. Wichtig dabei ist, dass im Bedarfsfall schnell und unbürokratisch geholfen werden kann. Für die Menschen in der Region stünden "herausfordernde Monate" an.
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