Landesgericht Krems

Gmünder soll mit illegalen Schusswaffen gehandelt haben

Dem 63-Jährigen wird von der Staatsanwaltschaft der Besitz und Handel mit illegalen Schusswaffen und Faustfeuerwaffen vorgeworfen. Er soll diese gewinnbringend an mehrere Abnehmer nach Deutschland veräußert haben. Außerdem soll der Beschuldigte eine Maschinenpistole in seinem Besitz gehabt haben.

Hausdurchsuchung

Bei einer Hausdurchsuchung im März 2021 soll er diese aus dem Fenster geworfen haben. In der Garage wurden Patronen sowie Einschusslöcher sicher- bzw. festgestellt. Zudem wird dem Beschuldigten Sozialbetrug vorgeworfen, da er die Einkünfte aus dem Waffenhandel der PVA bei der Berechnung seiner Invalidenpension vorenthalten hatte. Auch seine Ex-Frau muss sich als Beitragstäterin verantworten, da sie ihre Wohnung und ihre Garage zur Lagerung der Waffen zur Verfügung gestellt haben soll. Darüber hinaus wurden über ihr Bankkonto Zahlungen abgewickelt.

Nur Deko-Waffen

Beim Prozessauftakt zeigte sich der Beschuldigte tatsachengeständig. Er gab jedoch an, er habe nur mit sogenannten Deko-Waffen gehandelt, die er teilweise umgebaut habe. Diese seien an Sammler gegangen. Er habe die Ware per Paket zum Postamt in České Velenice geliefert bekommen, sie dort umgepackt und einem Mann zum Weitertransport nach Deutschland übergeben. Die sichergestellten scharfen Waffen seien nicht zum Verkauf bestimmt gewesen und nur zufällig am Tag der Hausdurchsuchung, einem Samstag, bei ihm zuhause gewesen.

Ex-Frau wusste nichts

Seine Ex-Frau, die ebenfalls angeklagt ist und in deren Wohnung die beiden immer noch zusammen leben, hätte von alldem nichts gewusst. Samstags sei sie nicht zu Hause gewesen, das habe er für Bastelarbeiten an den Waffen genutzt. Er habe ohne ihr Wissen ihr Bankkonto benutzt, nachdem er Privatkonkurs anmelden musste.

Alles verspielt

Weiters sagte der Angeklagte aus, er habe durch die Verkäufe über Jahre an die 150.000 Euro Gewinn erzielt, alles durch seine Automatenspielsucht verloren, sich Geld von Bekannten geborgt und Schulden gemacht. Die PVA geht allerdings von Einnahmen aus den illegalen Geschäften in der Höhe von 230.000 Euro aus, die er bei der Berechnung seiner Invalidenpension nicht angegeben hatte.
Die Ex-Frau des Beschuldigten gab an, sie habe von all dem nichts gewusst oder bemerkt. Ihr Konto habe sie nicht kontrolliert, ihre Zahlungen per Erlagschein erledigt. Ihr seien niemals Waffen in der Wohnung aufgefallen.
Die Erstverhandlung wurde vertagt, da ein Hauptbelastungszeuge aus Deutschland für das Gericht nicht greifbar war. Zudem muss der Schaden für die PVA neu berechnet werden, da unklar ist über welchen Zeitraum der Beschuldigte welche Summen lukrierte. -Kurt Berger