Katharina Zimmermann feiert 108. Geburtstag
Die ehemalige Hirschenschlägerin feierte am 31. Oktober ihren 108. Geburtstag in Wien.
REINGERS. Am 31. 10. des Jahres 1909 kam Katharina Zimmermann in Artolec, im heutigen Tschechien zur Welt. Später heiratete sie einen Mann aus Hirschenschlag 37, nur wenige Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt und betreute mit ihm gemeinsam eine kleine Landwirtschaft mit etwa sieben Hektar. Dort kam auch ihre Tochter Anna zur Welt. Ihr Ehemann blieb allerdings im Zweiten Weltkrieg in Russland verschollen. So musste sie sich alleine um Landwirtschaft und Tochter kümmern. Die Landwirte aus Hirschenschlag halfen der unfreiwillig alleinstehenden Frau bei der Feldarbeit aus. Schlussendlich kam es, wie es kommen musste, Katharina Zimmermann gebar ein zweites Kind, ihre Tochter Magdalena, da war sie allerdings schon 40 Jahre alt. Ihrem Haus und der kleinen Landwirtschaft blieb Katharina Zimmermann bis zu ihrem 68. Lebensjahr treu.
Mit 73 Grab gekauft
Dann, Mitte der 1970er-Jahre, übersiedelte sie nach Wien zu ihrer jüngeren Tochter Magdalena, um dort auf ihr Enkerl Bettina aufzupassen, damit ihre Tochter weiter arbeiten gehen konnte. Die Kronenzeitung widmete der rüstigen Seniorin vor zwei Jahren bereits einen Bericht. Darin stand unter anderem auch zu lesen, dass sie sich mit 73 Jahren ein Grab gekauft hatte, um ihre Verwandten nicht finanziell zu belasten. Doch vom Sterben sollte keine Rede sein. Bis heute lebt sie im Kreise ihrer Familie in Wien und wird von ihrer Tochter gepflegt. Ihr Schwiegersohn Erich Pfeiffer mutmaßt: "Ich glaube sie ist eine der ältesten Waldviertlerinnen, die noch geistig voll da ist!"
Bis 95 selbst gekocht
Seit einigen Jahren ist sie großteils bettlägrig, Sehen und Hören klappen inzwischen auch nicht mehr sehr gut, das alles hat aber ihrem Appetit keinen Abbruch getan, wie Schwiegersohn Erich schmunzelnd verrät: "Wenn wir eine Brotsuppe oder geschmalzene Knödel kochen, isst sie oft mehr als meine Frau." Bis kurz nach ihrem 95. Geburtstag hat sie noch täglich für Tochter und Schwiegersohn gekocht, die noch berufstätig waren.
Einmal im Monat besucht ihr Hausarzt die Seniorin und seit ihrem einhundertsten Geburtstag kam auch die Bezirksvorsteherin jedes Jahr zum Geburtstag vorbei. Erich Pfeiffer erinnert sich: "Da hat die Schwiegermutter jedes Mal gesagt, 'nächstes Jahr brauchen sie nicht mehr kommen, da bin ich dann nicht mehr da', aber sie lebt bis heute und braucht weniger Medikamente als wir."
Der Kronenzeitung verriet die Jubilarin vor zwei Jahren, was nicht so erfreulich an einem so biblischen Alter sei, nämlich dass alle ihre Freundinnen nicht mehr leben würden.
Dennoch wünschen die Bezirksblätter der rüstigen Seniorin noch viel schöne Lebenszeit im Kreise ihrer Lieben!
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