Sonnenwelt Großschönau als Wegweiser zur Energiewende
Das Thema Energiewende brennt dem Großschönauer Bürgermeister Martin Bruckner unter den Nägeln.
GROSSSCHÖNAU (eju). "Mir ist ganz wichtig, dass meine Enkelkinder einigermaßen ähnliche Verhältnisse vorfinden, wie wir sie jetzt als selbstverständlich empfinden, wenn sie einmal so alt sind", betont Bruckner, und weiter: "Die Wissenschaft quer durch sagt, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel real ist.
70 Hitzetage pro Jahr!
Josef Plank, dem das Thema extrem wichtig ist, sagte kürzlich, dass wir im Jahr 2070, wenn wir so weitermachen wie bisher, 70 Hitzetage pro Jahr haben, das bedeutet über 30 Grad. Aktuell sind es durchschnittlich 15. Kann und will man sich das vorstellen, was das bedeutet punkto Trinkwasserversorgung und Landwirtschaft?" Im Waldviertel sei das noch nicht das große Problem, aber das Weinviertel werde sich in eine Steppe verwandeln, so Bruckner sorgenvoll. Alleine in Ägypten sei prognostiziert, dass rund 60 Millionen Menschen wegen des steigenden Meeresspiegels ihren Lebensraum verlieren werden. "Wo werden diese Menschen hingehen? Nicht nach Amerika, Russland oder China, sondern dorthin, wo sie die besten Lebensbedingungen haben, und das sind wir. Da kommt so viel auf uns zu."
Öl und Kohle im Boden lassen
Die Klimaforscherin Kromp-Kolb habe jüngst gesagt, man müsse etwa 60 Prozent der heute bekannten Vorkommen von Gas und Öl im Boden lassen, und sogar 90 Prozent der Kohle, wenn man das Zwei-Grad-Ziel einhalten wolle. Wenn das nicht gelinge, bestehe die Gefahr, dass der Permafrostboden auftaue und das Methan freigesetzt werde, was die Klimaerwärmung noch weiter beschleunigen werde. Zudem wisse man nicht, wann sich der Golfstrom umkehren werde, das bringe eine Eiszeit nach Europa.
"Das sind Szenarien, mit denen unsere Enkelkinder konfrontiert sein können und da denke ich, warum greifen wir nicht ernsthafter hin, statt alles mittels Scheuklappen zu verdrängen?", legt Martin Bruckner Nachdruck in seine Worte. Menschen beherrschten es gut, Probleme kurzfristig zu lösen, aber wenn es um langfristige Maßnahmen gehe, sei die Menschheit schlecht aufgestellt.
Die Sonnenwelt zeigt Lösungsmöglichkeiten
Die Klimawandelproblematik, gepaart mit Lösungsvorschlägen auf breiter Basis, behandelt die Sonnenwelt in allen erdenklichen Facetten. Die Ausstellung ist so aufbereitet, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene nicht nur schauen können, sondern auch erleben, wie Energie erzeugt wird, wo sie verschwendet wird, und was man dagegen tun kann.
Zur Sache: Sonderausstellung
In der diesjährigen Sonderausstellung dreht sich alles um erneuerbare Energien. In verschiedensten Stationen wird anschaulich dargestellt, auf welche Weise erneuerbare Energie gewonnen und genutzt werden kann. Die Besucher bekommen ein klares Bild darüber, wie vielfältig die Möglichkeiten sind, um von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden und Energie nachhaltig zu nutzen. Geöffnet: Dienstag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr). Weitere Infos unter: http://www.sonnenwelt.at
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