AMZ Hall in Tirol
„Durchs Reden kommen die Leute zusammen"
In diesem Jahr fand wieder der Impulstag im Arbeitsmedizinischen Zentrum Hall in Tirol statt. Dabei ging es vor allem um die Diversität am Arbeitsplatz. Das Motto dazu lautete: „Bedürfnisse beachten sichert Kompetenz." Im Zuge dessen wurden verschiedene Expertinnen und Experten eingeladen, über das Thema zu diskutieren.
HALL. Diversität prägt die Gesellschaft und somit auch das Arbeitsleben. Dieses Jahr beschäftigten sich die Verantwortlichen des Impulstages 2023 vor allem mit den unterschiedlichen Bedürfnissen von unterschiedlichen Menschen am Arbeitsplatz. Auf viele Faktoren muss ein Unternehmen reagieren, um attraktiv zu bleiben: verschiedene Generationen, andere Bildung, anderes Geschlecht oder andere berufliche Erfahrung. Zu Beginn der Veranstaltung präsentierte die Geschäftsleiterin der IMAD Innsbruck, Barbara Ravanelli, eine erhobene Statistik in Bezug auf Age Diversity (Altersvielfalt) in der Arbeitswelt. Befragt wurden insgesamt fast 800 Tirolerinnen und Tiroler aller vier großen Generationen: Babyboomer (1946-1964), Generation X (1965-1980), Millennials (1981-1996) und Generation Z (1997-2007).
Work-Life-Balance
Die Umfrage zeigte, dass das größte Konfliktpotenzial durch die unterschiedliche Einstellung zur Arbeit entsteht. Das Stichwort hierbei lautet Work-Life-Balance. 65 Prozent aller Befragten sehen hierbei großes Potenzial für Unstimmigkeiten. Mehr als die Hälfte ist aber grundsätzlich zufrieden mit der Zusammenarbeit zwischen den Generationen. Interessant ist, dass vor allem zwischen den Babyboomern und der Generation Z laut Statistik am wenigsten Reibungspunkte entstehen. Trotzdem finden 27 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass es noch allgemeinen Verbesserungsbedarf gibt. Was kann also getan werden? Den Befragten ist ein respektvoller und wertschätzender Umgang im Unternehmen wichtig. Zudem werden Feedbackgespräche begrüßt.
Kommunikation ist der Schlüssel
Die Expertinnen und Experten sind sich einig – man muss aufeinander zugehen und offen miteinander kommunizieren.
„Generationsgespräche innerhalb der Betriebe sind wichtig. Man muss sich gegenseitig verstehen lernen",
sagt Veronika Haslwanter, Leiterin der Arbeitspsychologie im AMZ Hall. Sie kann auch mit dem Klischee nichts anfangen, dass junge Leute nicht mehr arbeiten wollen. Sie wollen laut ihr nur anders arbeiten und sie fänden andere Faktoren wichitg. Michael Zoller, Geschäftsführer der Accenture TiGital Innsbruck, sieht das ähnlich:
„Wenn eine gewisse Sinnhaftigkeit bei der Arbeit gegeben ist, dann arbeiten Junge genauso gerne wie Alte."
Deswegen muss man sich innerhalb eines Betriebes gegenseitig austauschen. Denn laut Marilyn Hamminger, Coach für Diversity, Generationen und Change, wollen alle Generationen ein gutes Betriebsklima und eine gewisse Wertschätzung in ihrem Job haben.
Körperliche Gesundheit
Werner Schwarz, Leiter der Arbeitsmedizin im AMZ Hall, bringt am Ende noch einen weiteren wichtigen Aspekt ins Spiel. Heutzutage sei die körperliche Gesundheit wesentlich wichtiger im Arbeitsleben geworden. Wenn man aufeinander zugeht und zueinander spricht, würde es weniger Konflikte geben. Konflikte haben nämlich auch physische Folgen. Sie führen zu Stress und dieser begünstigt wiederrum viele schwerwiegende Erkrankungen. Diversität am Arbeitsplatz ist wichtig und sollte gefördert werden. Denn ein buntes Team aus verschiedenen Leuten bringt großes Potenzial mit sich.
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