Einmaliger Fund in der Josefskirche

Foto: Stadtarchäologie Hall

Halls Stadtarchäologe und Stadtarchivar Alexander Zanesco entdeckte einen weiteren bedeutsamen Mosaikstein, der vieles über die Geschichte der Stadt zu erzählen vermag!

HALL (sf). Bekanntlich wird das barocke Josefskirchlein in den nächsten Monaten auch im Inneren restauriert, um nach vielen Jahren des Dornröschenschlafs sein Tor dem Publikum wieder zu öffnen. Das Kirchlein steht auf den Fundamenten und dem Schutt älterer Kapellen. Ausgrabungen der Stadtarchäologie brachten im Winter 2009/10 die Überreste wieder zutage.

Im knapp einen Meter hohen Schutt lagen also die Überreste der Wolfgangskapelle, die dort 1505 errichtet wurde. Dass sich die Durchsicht auch dieses Abfalls lohnte, zeigt uns ein ganz besonderer Fund: Ein Bruchstück von Fenstermaßwerk zeigt das Wappen der Stadt Hall. Unter der begründeten Annahme, dass es zur Originalausstattung der Wolfgangskapelle von 1505 gehört, ist es – neben ersten Siegeln – die älteste plastische Darstellung des Stadtwappens in seiner Form von 1501. König Maximilian hatte damals dem alten Salzfass noch zwei goldene Löwen beigefügt.

Erst die kürzlich begonnenen Restaurierungsarbeiten brachten zutage, was dieses außergewöhnliche Stück zu bieten hat. Ein Wappenengel, dessen Kopf leider nur in Resten erhalten ist und dessen Flügelspitzen abgebrochen sind, trägt mit über die Schultern laufenden Gurten das Haller Stadtwappen. Reste eines rot bemalten Grundes sind noch sichtbar. Viele Details zeigen die äußerst feine Bearbeitung des Sandsteins.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieses Wappen Teil von großflächigen Verzierungen an dem Gebäude war. Jedenfalls zeigt es uns in Verbindung mit anderen Funden aus dem Bauschutt der spätgotischen Kapelle, dass diese, gemäß dem Stand des Stifters, aufwendig ausgestattet war. Die Archäologie hat hier also einen weiteren Mosaikstein zutage gefördert, der vieles über die Geschichte der Stadt zu erzählen vermag.

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