Göttlicher Heiland Krankenhaus
"Wir arbeiten so gut als möglich"
In Wiens Kliniken herrscht Personalnot. Die BezirksZeitung hat im Göttlichen Heiland nachgefragt.
WIEN/HERNALS. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) spricht selbst von einer „angespannten Lage“ in Wiens Spitälern. In den Kliniken Favoriten und Ottakring wurden vom Personal Gefährdungsanzeigen eingebracht – Stationen und Betten sind gesperrt.
Die BezirksZeitung hat beim Göttlicher Heiland Krankenhaus (GHK) nachgefragt. Das GHK ist ein gemeinnütziges Ordensspital und steht in enger abgestimmter Versorgungspartnerschaft mit der Stadt Wien und damit den Spitälern des Gesundheitsverbundes. Jedes fünfte Wiener Spitalsbett steht in den Ordensspitälern. Auf Nachfrage wird seitens des GHK versichert, "dass wir unser Möglichstes tun, um die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter so gut wie möglich zu gestalten".
15 offene Stellen
Der Stellenplan umfasst 629 Vollzeitäquivalente. 15 offene Stellen in der Fachklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurologie "würde man gerne nachbesetzen".
"Das wird immer schwieriger", bestätigt GHK-Pressesprecherin Katharina Sacken. Die Suchzeiten werden immer länger und Corona habe sicher eine Rolle gespielt. Im GHK sei die Fluktuation in jenen Abteilungen, welche sich intensiv um die Versorgung von Coronapatienten bemüht haben, "eher gering". "Dennoch haben viele darüber nachgedacht, ob sie das, was sie beruflich machen, auch künftig noch tun wollen", sagt Sacken.
Auch wenn eine bessere Bezahlung im Gesundheitsbereich und allen anderen Berufsgruppen zu begrüßen wäre, so sei "mehr Geld nicht der Weisheit letzter Schluss". Die Attraktivität hänge im Gesundheitswesen nicht nur vom Geld ab.
Aktuell gibt es im Göttlicher Heiland Krankenhaus keine komplett geschlossenen Stationen oder Abteilungen. Um dies auch zu gewährleisten, gibt es auch im Hernalser Spital Instrumente ähnlich den Gefährdungsanzeigen, welche in den Spitälern des Gesundheitsverbundes zum Einsatz kommen. "Gelegentlich nutzen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Überlastungsanzeigen, um ihre Einschätzung der Lage rasch und schriftlich an ihre Führungskräfte zu melden", sagt Sacken. Grundsätzlich verfüge man im GHK über eine "gute Feedbackkultur". Zudem werde aktives Risikomanagement betrieben. Die Mitarbeiter tragen Vorschläge, Einschätzungen der Lage, Ideen und Vorfallsmeldungen wirksam an ihre Führungskräfte und den Vorstand heran. Die Wertschätzung für das Gesundheitswesen durch die Gesellschaft habe das Durchhaltevermögen positiv beeinflusst, so Sacken.
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