Lebensmitteltechnikerin bei Manner
Der süßeste Lehrberuf Wiens
Wer bei Schnitten-Gigant Manner eine Lehre macht, dem sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Sepideh Jafari schaffte es mit Hartnäckigkeit und Motivation einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
WIEN/HERNALS. Manner mag man eben – die Schnitten sowieso! Am Stammsitz in der Wilhelminenstraße 6 sind wir eingetaucht in die Welt von Waffeln, Haselnusscreme und Nougatfüllung. Geführt von einem Lehrling, einer außergewöhnlichen jungen Dame mit Durchhaltevermögen.
Sepideh Jafari ist Lebensmitteltechnikerin im dritten Lehrjahr. Um bis hierher zu kommen, hat die 24-Jährige einiges auf sich genommen. Als Leiharbeiterin kam Jafari erstmals in Berührung mit Österreichs vertrauenswürdigster Marke. Manner hat sie nicht mehr losgelassen. Produktionsleiter Thomas Böhme erinnert sich ganz genau: "Wir mussten einige Leiharbeiter wieder zurückschicken, darunter auch Frau Jafari. Dann haben wir gehört, dass sie ganz verzweifelt in der Umkleidekabine sitzt." Der Startschuss für die Lehre beim Schnittenfabrikant.
"Ich konnte nicht mal die Sprache, als ich angefangen habe", schildert Jafari. Heute werkt sie in der Qualitätsabteilung und im Labor und achtet penibel auf die Betriebshygiene. Neben mikrochemischen Analysen hat sie ein Auge auf den Reinigungsplan und hilft mittlerweile anderen Lehrlingen, sich zurechtzufinden. "Es ist schön, sie an den Aufgaben wachsen zu sehen", sagt Manner-Lehrlingsbeauftragte Elke Sipka. Waren vor drei Jahren noch fünf Lehrlinge im Betrieb, so finden sich heute derer 15.
Mit Lehre zum Vorstand
Lebensmitteltechnik und Mechatronik, Betriebslogistik, Prozesstechnik und Elektrotechnik – das Feld für zukünftige Fachkräfte ist vielfältig im Hause Manner. Individuell und auf die Person zugeschnitten soll sie sein, die Lehrlingsausbildung. "Wir machen mit allen einen Karriereplan. Es gibt Lehre mit Matura, manche studieren weiterführend. Nach oben gibt es keine Grenze", schildert Sipka. Beweisstück A sitzt bei Manner im Vorstand: Die Karriere von Thomas Gratzer hat mit einer Konditorenlehre begonnen.
Von Februar bis Juni wurden acht neue Lehrlinge bei Manner eingestellt. "Alter, Herkunft und Schulbildung spielen keine Rolle. Bei uns zählen Wille und Motivation", versichert Sipka. "Man hat immer seinen Ansprechpartner, kann sich beruflich und privat austauschen", fügt Lehrling Jafari hinzu.
Beim Gang durch die Produktion zeigt sich die ehemalige Leiharbeiterin routiniert. Produktionslinien werden kontrolliert und der Reinigungsplan gecheckt. "Es dürfen etwa keine Fremdkörper auf der Anlage sein, sonst müssen wir die Anlage sperren. Wenn nicht, gibt es die Freigabe", erklärt Sepideh Jafari mit einer natürlichen Routine. So ist der Manner-Geschmack auch für die nächsten Generationen gesichert.
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