Positive Bilanz in Hernals
Geschützte Amphibien im Wienerwald gerettet
Weil Klimawandel und Lebensraumverlust den Amphibien stark zusetzen, herrscht dringender Handlungsbedarf. Deshalb betreuten Tierschützer des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) heuer zum vierten Jahr in Folge einen Amphibienschutzzaun in der Neuwaldegger Straße zwischen Marswiese und Hanslteich.
WIEN/HERNALS. Die Bilanz der Aktion "Amphibienrettung" vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) kann sich in Hernals sehen lassen: 1.111 Tiere wurden dieses Frühjahr vor dem Überfahrenwerden gerettet. 57 Springfrösche, 20 Grasfrösche, 20 Molche - davon sieben Exemplare des seltenen Alpenkammmolchs -, 52 Feuersalamander und 962 Erdkröten haben die Freiwilligen über die Straße gebracht.
Ganze 510 Stunden waren die Freiwilligen für die Amphibien im Einsatz und sind über fast 13 Wochen morgens und abends bei jeder Wetterlage am Schutzzaun gewesen.
Projektleiterin Heidi Lacroix zeigt sich ob der Zahlen stolz: "Wir sind mehr als happy, dass auch heuer wieder so vielen Tieren geholfen werden konnte. Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team, und alle Beteiligten agieren höchst professionell."
Von der Zusammenarbeit mit der Stadt Wien – Umweltschutz, die den Zaun errichtet, über die Betreuung der Freiwilligen durch den VGT bis hin zu den vielen, vielen Stunden, welche die Helferinnen und Helfer bei jedem Wetter am Zaun verbringen – "alles hat wieder wie am Schnürchen geklappt und wir bedanken uns herzlich bei jeder einzelnen Person, die auch heuer wieder mitgeholfen hat", sagt Lacroix.
Amphibien brauchen fixe Tunnel
Auch wenn die Rettung der über 1.000 Amphibien gut funktioniert hat, will der VGT eines festhalten: "Um den Fortbestand der Amphibienpopulation im Wienerwald nachhaltig zu sichern, sind fixe Tunnelleitsysteme notwendig." Solche Systeme garantieren, dass die Tiere auch ohne fremde Hilfe sicher über die Straße kommen. Mittels Zaun-Kübel-Methode können die Amphibien genau dokumentiert und nach Art und Geschlecht erfasst werden. Mithilfe der Daten wird ermittelt, wo es sinnvoll ist, Amphibienschutztunnel zu errichten.
"Ungefähr 90 Prozent der Tiere werden beim Überqueren der Straße überfahren. Wenn wir nicht jetzt handeln, ist in den nächsten 10 bis 20 Jahren in dieser Region bereits mit einem kompletten Artenverlust zu rechnen", lässt der VGT wissen. Der Verein ist diesbezüglich mit den Bezirksvertretungen sowie mit der Stadt Wien im Austausch.
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