Junger Hernalser Waldfriehof
Unter den Bäumen übernimmt die Natur
Ein neuer Naturgrab-Bereich am Hernalser Friedhof soll in den nächsten Jahren zu einem Wald heranwachsen.
WIEN/HERNALS. Nichts als Natur! Das ist das Motto für den neu angelegten Waldfriedhof in Hernals. 32 Jungbäume wurden auf der 2.000 Quadratmeter großen Fläche gepflanzt. Insgesamt sollen es später 58 sein. "Die Leute können sich den Baum, welcher ihnen am besten gefällt, aussuchen", erklärt Judith Schinzl, Leiterin vom Friedhof Hernals.
Rotbuche, Hängebirke, Edelkastanie, Hainbuche, Baum-Hasel, zwei Ahorn-Arten, die Kirschpflaume und die Japanische Blütenkirsche schlagen bereits Wurzeln. Unter jedem Baum entsteht Raum für zwölf Grabstellen mit je zwei Urnen.

- Noch sind es Jungbäume, aber über die Jahre soll am Hernalser Friedhof ein Wald für Bestattungen entstehen.
- Foto: Michael J. Payer
- hochgeladen von Michael Payer
Naturnah und würdevoll
Mit der Möglichkeit der Naturbestattung folgt man auch in Hernals dem Zeitgeist und der gestiegenen Nachfrage. "Möglich sind Naturgräber unterschiedlicher Art bereits auf sieben Wiener Friedhöfen", sagt Renate Niklas, Geschäftsführerin der Friedhöfe Wien. Noch müssen sich die Jungbäume in Hernals zu einem Wald verbinden. Die würdevolle Stimmung ist auf der Anhöhe aber bereits spürbar.
Es ist nicht nur Begräbnisstätte, sondern auch ein Ort der Erholung und der Natur. Für die Beisetzungen werden Urnen aus biologisch abbaubaren Materialien verwendet. "Die Urnen lösen sich auf und die Asche geht mit dem Regenwasser über die Wurzeln in den Baum über", schildert Schinzl den Gedanken des Lebenskreislaufes.
Am neuen Waldfriedhof wird der Natur mit dem größtmöglichen Respekt begegnet. Der Wald soll sich entfalten können. Für Kränze und Bukette steht eine Kranzwand bereit. Für die Namen der Verstorbenen gibt es Säulen mit Gravursteinen. "Die Angehörigen müssen sich nicht um die Grabpflege kümmern. Alles wir der Natur überlassen", erklärt Schinzl. Die Kosten für ein Waldgrab betragen für zwei Urnen 97 Euro pro Jahr. Die letzte Ruhestätte im Kreislauf der Natur wird mit den Vorteilen funktionierender Infrastruktur auf bestehenden Friedhofsflächen verwoben. Anreise ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich, die Anlagen sind naturnah gepflegt.

- Auf Gravursäulen werden die Namen der Verstorbenen eingraviert.
- Foto: Michael J. Payer
- hochgeladen von Michael Payer
"Es ist eine schöne Bestattungsmöglichkeit, man muss sich nichts kümmern und ist mit wenig Aufwand verbunden", streicht die Friedhof Hernals-Leiterin weitere Vorzüge heraus. Beim Rundgang am Friedhof kann man auch Gräber von prominenten Gästen, so liebevoll nennt Judith Schinzl die Verstorbenen, besuchen. So fanden Fußball-Legende Ernst "Wödmasta" Happel oder auch Schriftstellerin Christine Nöstlinger hier ihre letzte Ruhestätte.
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