Exelberg: Schilderwald statt Tempo-30
35 Verkehrsschilder "zieren" die Exelbergstraße, nachdem das Höchstgericht Tempo 30 aufgelöst hat.
HERNALS. Ärger sind die Bewohner der Siedlung an der Exelbergstraße in Hernals gewohnt. Derzeit ärgert man sich über eine Baustelle, die mit ihrer Tempo 30-Beschränkung traurige Erinnerungen wachruft. Seit ein findiger Anwalt aus Tulln eine dort verordnete Tempo 30-Zone nämlich höchstgerichtlich in Luft aufgelöst hat, mussten sie sich an den Lärm der dröhnenden Motorräder und rasenden Autos wieder gewöhnen.
In Erinnerung ist den Siedlern noch ein Foto in einer Grün-Postillie mit einer Demonstration gegen "Tempobolzer“. Die nun zuständige Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hat dies aber vergessen. Und auch SP-Bezirkschefin Ilse Pfeffer dürfte die 1000 Unterschriften der Siedler vergessen haben.
Aufgehoben hat der Verfassungerichtshof die 30er-Zone, weil es keine „tragenden Gründe“ für das Limit gegeben hat.
Statt einer 30er-Zone gibt es hier seither nur einen Schilderwald: "70km/h", "Fahrbahnschäden", "Schleudergefahr", "Achtung scharfe Kurven“ sowie „Vorsicht Kinder“. Die riesige Bodenmarkierung mit 30 km/h hat man erst kürzlich übermalt. Die Zornesröte hat den Exelbergern ein neuer Schildbürgerstreich ins Gesicht getrieben: Gezählt 35 Verkehrsschilder wurden nämlich im Vorjahr in die Exelbergstraße getrieben. Siedler Herbert Kratochvil ist verzweifelt: „Statt uns mit zwei Tafeln und Tempo 30 glücklich zu machen, hat man auf ein paar Hundert Meter völlig sinnlose Halteverbote aufgestellt. Jede einzelne Tafel kostet mit Montage etwa 1000 Euro.“
Die MA 28 hat die teuren Tafeln übrigens aufgestellt, um den nahen Grillplatz von am Wochenende parkenden Autos zu befreien.
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